Unbekannter fährt gegen Karussell: «Er muss das gemerkt haben»

Ralph Denzel | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
«Er hat das ganze Karussell um 40 Zentimeter verschoben», so der Betreiber. Bilder: Marco Guggenbühl/zvg

Am Wochenende muss ein Unbekannter gegen ein Karussell in Trasadingen gefahren sein. Er flüchtete und die Betreiber haben nun Kosten, die sie noch nicht abschätzen können.

Schausteller leben von ihren Fahrgeschäften. Der Ausfall eines solchen ist daher verheerend, denn auf einen Schlag fehlt die Lebensgrundlage. So kann man sich vorstellen, wie geschockt die Familie Guggenbühl war, als sie am Sonntag auf der Chilbi, die anlässlich des 100. Jubiläums des Turnvereins Trasadingen stattfand, sah, dass jemand gegen ihr Karussell gefahren war.

Die Stange, gegen die der Unbekannte gefahren ist.

«Wer auch immer das war, der muss es mit ordentlich Geschwindigkeit gerammt haben», sagt Albert Guggenbühl, der Besitzer des Fahrgeschäfts. In 50 Jahren, seit er sein Geld mit seinem Fahrgeschäft verdient, habe er das noch nicht erlebt. «Unser Karussell hat ein Eigengewicht von knapp zwei Tonnen – und wurde um 40 Zentimeter verschoben.» Er gehe davon aus, dass der Verursacher den Schaden sehr wohl bemerkt und wohl auch massiv sein Auto beschädigt haben muss.

Bei dem Zusammestoss hatte die Familie laut Albert Guggenbühl aber auch viel Glück im Unglück: «Es wurde nur eine Stange verbogen.» Schlimmer wäre es gewesen, wenn zum Beispiel das Karussell umgekippt wäre, so Guggenbühl. «Das wäre eine Katastrophe.»

Man sieht deutlich die Spuren des Aufpralls.

Trotzdem geht der Unfall, bei dem der Verursacher nach dem Zusammenstoss einfach weggefahren war, nicht spurlos und vor allem nicht ohne zusätzliche Kosten an der Familie vorbei. «Die Stange muss natürlich ersetzt werden. Wie viel das kosten wird, weiss ich nicht.» Zudem müsste er jetzt erstmal einen Schlosser finden, der diese auch herstellen kann. «Das sind alles Spezialanfertigungen – das kann man nicht einfach so kaufen.» Dabei dränge die Zeit: «Am Freitag muss das Karussell wieder wo anders stehen.»

Immerhin: Sein Fahrgeschäft konnte Guggenbühl bereits am selben Tag wieder in Betrieb nehmen. Allerdings nicht ohne zusätzlichen Aufwand für die Familie: «Das Karussell steht auf Holzklötzen – die waren allesamt verschoben, als wir den Schaden bemerkt haben. Bis wir die wieder gerichtet hatten, dauerte es eine Weile.» Dies sei aber nötig gewesen, da sonst das Fahrgeschäft nicht stabil genug steht.

Das Karussell musste hydraulisch angehoben werden, damit die Holzklötze darunter gerichtet werden konnten.

Die Polizei Schaffhausen hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Telefonnummer 052 632 2424 zu melden.

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren