Hitzealarm auch im Kanton: Bund warnt vor hohen Temperaturen

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Wer derzeit Abkühlung bekommt, kann sich freuen. Bild: Pixabay

Die Woche wird es richtig heiss in Schaffhausen. Es drohen Tropennächte und Temperaturen bis 39 Grad. Das kann für manche sogar zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden.

Es wird richtig heiss die nächsten Tage. Das Bundesamt für Meteorologie (MeteoSchweiz) warnt nun sogar offiziell vor einer Hitzewelle. Die Woche werde schwülheiss. Das Bundesamt gibt darum eine Hitzewarnung der Stufe 3 heraus, mancherorts, wie etwa im Walis, ist mittlerweile sogar die Stufe vier ausgerufen worden. Von Dienstag bis Donnerstag sind lokal 39 Grad möglich.

Die Luftfeuchtigkeit dürfte zwischen 25 und 45 Prozent liegen, heisst es auf der Homepage. Die hohen Temperaturen sind in allen Landesteilen zu erwarten. Für gewisse Bevölkerungsgruppen stellt ein solches Wetter ein Gesundheitsrisiko dar. Die Gewerkschaft Unia warnt zudem vor den Folgen für spezielle Berufsgruppen wie etwas Bauarbeiter: «Dehydrierung, ein Sonnenstich oder Hitzeschlag können schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben und gar zum Tod führen», sagt die Gewerkschaft. Zudem würden jedes Jahr etwa 1000 Arbeitnehmer an Hautkrebs erkranken, «weil sie bei der Arbeit der brennenden Sonne direkt ausgesetzt sind». Auch die Gefahr von Unfällen sei in Hitzeperioden erhöht: So registriere die Gewerkschaft in solchen Phasen ungefähr sieben Prozent mehr Unfälle als sonst. Daher seie vor allem Bauherren in der Pflicht: «Auf den Baustellen muss Sonnenschutz und genügend Trinkwasser zur Verfügung stehen. Die Arbeitszeiten müssen auch so angepasst werden, dass während der heissesten Zeit nicht gearbeitet wird», so Bruna Campanello, Co-Leiterin Sektor Gewerbe von Unia.

Gefährlich ist aber auch für ältere und kranke Menschen: «Diese Hitze ist für gesunde Leute schon eine große Belastung. Für betagte und kranke Menschen ist sie unter Umständen lebensgefährlich», erklärt Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Arbeitskreises Notfallmedizin der «Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin». Notärzte und Rettungsdienste rechneten laut seiner Aussage für diese Woche mit wesentlich mehr Notfalleinsätzen als sonst üblich. Wichtig sei vor allem, sich genau an die Ratschläge des Hausarztes zu halten.

MeteoSchweiz rät, körperliche Anstrengungen während der heissesten Tageszeit zu unterlassen, Wohnung und Körper kühl zu halten, viel Wasser zu trinken, erfrischende Speisen zu sich zu nehmen und den Salzverlust auszugleichen.

Mehr kann man auch nicht tun, denn «Hitzefrei» gibt es in der Schweiz nicht: Es gibt kein Gesetz, dass Arbeitnehmern erlaubt bei zu hohen Temperaturen die Arbeit niederzulegen. Es gibt lediglich Richtlinien im Arbeitsgesetz für Arbeitgeber, die für ein angenehmes Arbeitsklima sorgen sollen. So muss frisches Wasser im Büro vorhanden und die Raumtemperatur nicht zu hoch sein. Konkret werden bei sitzender, vorwiegend geistiger Tätigkeit Temperaturen von 21 bis 23 Grad und bei körperlicher Arbeit je nach Schwere etwa 12 bis 21 Grad empfohlen. Bei heissen Aussentemperaturen im Sommer liegt der Wert maximal bei 28 Grad. Wird dieser Maximalwert regelmässig überschritten liegt es am Arbeitgeber die Raumtemperatur mittels Ventilatoren oder Klimaanlagen zu senken.

Vorkehrungen treffen

Bei erhöhtem Puls, Schwäche, Kopfweh, Verwirrtheit, Schwindel, Übelkeit oder Durchfall ist Handeln angesagt. Wer darunter leidet, muss sich hinlegen und den Körper abkühlen sowie frisches Wasser trinken. Bringt das nichts, ist medizinische Hilfe angezeigt. Der kühle Sprung in einen Fluss ist zudem derzeit mit Vorsicht zu geniessen ,auch im Rhein: Wegen der hohen Abflussmengen ist die Strömung sehr stark derzeit. Das Wasser in Hochwasser führenden Flüssen ist trüb, so dass Gefahrenstellen kaum sichtbar sind. Zudem ist das Wasser für die Jahreszeit noch relativ kalt. Der Rhein hat derzeit in Schaffhausen gerade mal 18 Grad. (rd/sda)

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