Wie man vollautomatisch zum Frühstück kommt

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Begeisterung für Technik und Interesse an gesunder Ernährung: Das liess Elias Huber eine vollautomatische Frühstücksmaschine bauen. Bild: Moritz Bolli

Einfach und bequem soll die Zubereitung des «Zmorge» sein. Dafür konstruierte der Maturand Elias Huber eine Maschine.

Abschlussarbeiten 2017 – Teil 10

Per Knopfdruck zum Frühstücksmüsl

Von Moritz Bolli

Die Idee kam bezeichnenderweise am Frühstückstisch. «Ich mische mir regelmässig Müsli aus verschiedenen Zutaten», erzählt Elias Huber. Der technikbegeisterte Maturand kam so auf die Idee, Haferflocken, Quinoa-Puffs und Nüsse nicht mehr von Hand, sondern automatisch von einer Maschine mischen zu lassen. Das Thema für die Maturarbeit war somit gefunden. «Ich wollte unbedingt ein technisches Projekt realisieren», sagt Huber.

Er konnte so gleich zwei Interessen – Technik und gesunde Ernährung – kombinieren. «Ich mache viel Sport und habe deshalb zeitweise sehr auf meine Ernährung geachtet», erklärt Huber. Mit einer Maschine könne man nicht nur ein gesundes Müsli mischen, sondern auch gleich die enthaltenen Nährstoffe berechnen und anzeigen lassen.

In ungefähr 150 Stunden Heimarbeit entstand ein voll funktionsfähiger Prototyp. Aus sechs Vorratsbehältern können Zutaten per Touchscreen in frei wählbaren Mengen zusammengemischt werden. Bewegt wird die Konstruktion von zwei Motoren. Einer dreht die Zutatenbehälter, ähnlich wie bei einem Revolvermagazin. Der zweite Motor öffnet und schliesst die Auslassklappe, unter welcher man die Müslischale positioniert. Gesteuert wird das Ganze von einem Mikrocontroller des Anbieters Arduino. Dessen Programmiersoftware ist kostenlos verfügbar und auch für Anfänger verständlich. Auch Huber war zu Beginn des Projektes ein Laie und hatte fast keine Erfahrung im Programmieren. «Es war zeitweise sehr schwer und zeitraubend, sich in die Materie einzuarbeiten», erzählt Huber.

Herausfordernde Arbeit

Neben der Arbeit mit Elektronik und Software war auch das Handwerkliche eine Herausforderung. Alle Teile wurden selbst angefertigt. Gut, dass Hubers Vater früher als Schreiner gearbeitet hat. «Darum haben wir zu Hause eine gut eingerichtete Werkstatt.» Sein Vater war es auch, der ihm bei konstruktiven Problemen mit Rat zur Seite stand.

Die Maschine funktioniert nun wie geplant. «Klar, es ist ein Prototyp, der noch Mängel hat», gesteht Huber. Der Mechanismus zum Öffnen und Schliessen der Behälter mache etwa Pro­bleme. Obwohl die Maturarbeit abgeschlossen ist, arbeitet Huber zurzeit an einer neuen Lösung. Diese soll die Zutaten mit einer Zellenradschleuse dosieren und nicht mehr, wie im ersten Modell, mit einer schiebbaren Klappe.

Rückblickend ist sich Huber nicht sicher, ob er nochmals eine so praktische Arbeit machen würde. «Ich habe wertvolle Erfahrungen sammeln können, aber es war auch eine grosse Herausforderung.»

Zur Person: Elias Huber

Alter: 17

Wohnort: Beggingen

Nach der Matura: Physikstudium an der ETH Zürich

Titel der Maturarbeit: Vollautomatisch zum Frühstück

Fachbereich: Informatik

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