Das grosse Duell der beiden besten Teams

Daniel F. Koch | 
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Einer, der weiss, wie es geht: Yassin Mikari (links) ist ein Aktivposten im FCS-Team. Mit seiner Routine soll er helfen, dass der Tabellenzweite aus Schaffhausen den favorisierten Leader Xamax Neuenburg bezwingt. Bild: Michael Kessler

Ein echtes Spitzenspiel steht heute im Lipo-Park auf dem Programm, wenn der FC Schaffhausen den Leader der Challenge League, Xamax Neuenburg (Anpfiff um 20 Uhr), empfängt.

Die Fussballfans in der Region können sich heute auf ein Spitzenspiel freuen, das diesen Namen auch verdient. Der Gastgeber FC Schaffhausen ist Zweiter in der Challenge League mit 30 Punkten (Torverhältnis 32:17) und empfängt den Ersten, Xamax Neuenburg. Der Leader hat 33 Punkte auf der Habenseite (Torverhältnis 29:11). Das beste Auswärtsteam der Liga wird vom Herausforderer FCS geprüft werden. Die Romands wollen in die Super League am Ende der Saison zurückkehren und haben neben dem erstklassigen Trainer Michel Decastel ein organisch gewachsenes Team, das genauso erstklassig ist. «Uns erwartet ein Sechspunktespiel», ist man sich im Lager der Xamatiens einig. «Schaffhausen ist ein gutes Team. Aber wir können es schlagen», wird Samir Ramizi (26), der kürzlich das Siegtor im Duell gegen Servette Genf erzielt hat, auf der Club-Homepage zitiert. Mit einem Erfolg im Lipo-Park hätte das Team von Trainer Decastel einen direkten Konkurrenten um Platz 1 (vorerst) zurückgebunden.

Das Goalgetter-Duell

Speziell ist die Partie auch für Raphael Nuzzolo (34, Xamax) und Tunahan Cicek (25, FCS). Für die Stürmer ist es das Duell der beiden bisher erfolgreichsten Goalgetter der Challenge League. Routinier Nuzzolo, der lange Jahre für Xamax und YB in der Super League spielte, hat zehn Saisontreffer erzielt, sein Schaffhauser Gegenstück acht. «Ich werde ihn schon noch einholen», lacht Cicek. Unter Druck setzt sich der FCS-Stürmer deshalb aber nicht. «Ich werde wie immer alles geben. Die Tore kommen dann von selbst», sagt der treffsichere Angreifer. Er ist sich aber bewusst, dass die Aufgabe schwer wird. «Es wird ein schwieriges Spiel für uns. Aber wir freuen uns auf den Vergleich. Der Druck liegt bei Xamax. Die müssen aufsteigen, wir dürfen aufsteigen. Da geht man etwas gelassener in eine solche Partie», sagt Tunahan Cicek.

Auch sein Chef, Boris Smiljanic, hat die Spielvorbereitung wegen der aussergewöhnlichen Konstellation nicht umgestellt. Er trainiert wie immer, weiss aber auch, wie seine Schützlinge sich fühlen. «Ein Spitzenspiel dieser Kategorie kitzelt sicher einige Prozent mehr Leistung aus den Spielern heraus», weiss er aufgrund seiner Erfahrung als Spieler mit über 400 Einsätzen in der höchsten Schweizer Liga. Dem Gegner aus Neuenburg bringt Smiljanic grossen Respekt entgegen. Er betont aber auch, dass es der Mannschaft in der Meisterschaft zuletzt leicht gemacht wurde. Vier Siege und eine Niederlage (0:2 in Aarau) holten die Neuenburger. Das zeigt, dass im Team Qualität vorhanden ist. «Wir wollen trotzdem versuchen, etwas zu holen», sagt Smiljanic selbstbewusst. Immerhin können die Schaffhauser auch auf die Statistik verweisen. So gewann man alle vier Vergleiche gegen Xamax im Jahr 2017. Das wiederum wurmt die Gäste aus der Westschweiz. Sie haben sich vorgenommen, dieses Missverhältnis zu ändern. Dass der FC Schaffhausen aufgrund des Kunstrasens im Lipo-Park einen Vorteil hat, kann man auch nicht behaupten, weil die Westschweizer im Stadion Maladière auf einer Plastikunterlage antreten. Man darf gespannt sein, wer sich besser auf dem Kunstrasen zurechtfindet.

Bei einem Spitzenspiel wie das heutige sind Spieler mit Erfahrung eine wichtige Stütze. Beim FC Schaffhausen ist Yassin Mikari eine dieser Leaderfiguren. Der Schweizer mit tunesischen Wurzeln (31-facher tunesischer Nationalspieler) kennt den Druck eines solchen Duells aus vielen Einsätzen in den höchsten Ligen der Schweiz, Frankreichs oder Tunesiens. «Wir dürfen nichts überstürzen, müssen ruhig und geduldig bleiben und so spielen, dass wir defensiv alles im Griff haben», sagt der 33-jährige Mittelfeldspieler, der mit seinen Flankenläufen immer wieder für Unruhe bei den gegnerischen Teams sorgt.

Denn eines weiss natürlich auch Mikari: Xamax spielt technisch gut und sehr effizient. «Darum werden wir nicht sehr viele Chancen bekommen und müssen versuchen, die, die wir haben, zu verwerten.»

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