Das steckt hinter «Burglind»

Alexa Scherrer | 
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Wintersturm «Burglind» brachte zum Jahresanfang Wind und Regen mit sich. Wie entsteht so ein Sturmtief – und wie kommt es zu seinem Namen?

Es ist die Ruhe nach dem Sturm – derzeit scheint in der Stadt Schaffhausen die Sonne. Doch nach dem Sturm ist auch vor dem Sturm: In den nächsten Stunden und Tagen ist weiterhin mit Regen und Wind zu rechnen. Doch wie entsteht überhaupt so ein Wintersturm wie «Burglind», die heute mit Böenspitzen von bis zu 200 km/h über die Schweiz fegte?

Die Grosswetterlage wird vom Islandtief und dem Azorenhoch dominiert. Gemäss Patrick Suter von Meteonews ist ersteres derzeit «riesig und umfangreich». So entstehen in den südwestlichen Flanken immer neue Teiltiefe, die dann mithilfe des Jetstreams – einer Autobahn für Tiefdruckgebiete – nach Europa ziehen. Das jetzige Tief konnte sich laut Suter «extrem gut entwickeln» und sei deshalb sehr kräftig ausgefallen. Im Winter sind die Temperaturgefälle zwischen dem Äquator und dem Nordpol naturgemäss gross – aus diesem Unterschied ziehen die Tiefs ihre Energie.

Ein Tief jagt das nächste

Auch in den nächsten Tagen folgt «ein Tief nach dem anderen». «Es gab schon länger kein Hochdruckgebiet mehr, das den Jetstream nach Norden ablenken würde», erklärt Suter. Das Azorenhoch sei weit im Atlantik draussen und habe deshalb keinen Einfluss auf Europa. Dieses Phänomen sei für den Winter aber normal, sagt Suter.

Die Region Schaffhausen hat Burglinds «ruppigste Zeit» wohl hinter sich, die Kaltfront zog über Mittag über die Schweiz hinweg. Für morgen sagt Suter aber bereits grosse Regenmengen voraus. Der Wind werde zwar etwas schwächer, bleibe aber stark bis stürmisch. «Es gibt noch keine Entwarnung», sagt Suter. Es seien noch immer Böen mit bis zu 80 Stundenkilometern möglich. Am Freitag könnte es dann vermehrt zu Aufhellungen kommen und am Wochenende wird es im Norden wieder etwas ruhiger. Im Tessin ist dann hingegen mit intensivem Niederschlag zu rechnen.

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