600'000 Franken Schaden: Das haben «Sabine» und «Petra» angerichtet

Daniel Zinser | 
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In der Nacht auf Dienstag brachte Sturmtief Sabine noch einmal Windböen von bis zu 110 km/h nach Schaffhausen. Zusammen mit Sturmtief Petra sorgte es für viel Schaden.

Der Wintersturm Sabine, der in den letzten zwei Tagen über die Schweiz zog, richtete im Kanton Schaffhausen viel Schaden an. Wie Andreas Rickenbach, Direktor der Kantonalen Gebäudeversicherung am Dienstagmorgen erklärt, habe sein Team bisher rund 100 Schadensmeldungen erhalten. «Die bisherigen Meldungen ergeben eine geschätzte Schadenssumme von rund einer halben Million Franken», sagt Rickenbach. Aus Erfahrung werde nun nochmals die gleiche Anzahl an Meldungen dazukommen. «Viele Leute kommen auch erst später aus den Ferien zurück oder melden den Schaden nicht sofort». 

Im Vergleich zum Sturmtief Petra, welches vor einer Woche über die Region zog, hat «Sabine» deutlich mehr Schaden angerichtet. Während der erste Sturm vor allem im Klettgau wütete, war beim zweiten Mal auch die Stadt Schaffhausen betroffen. «In der Stadt haben wir natürlich viel mehr Liegenschaften als auf dem Land, aus diesem Grund ist auch die Schadenssumme wesentlich höher», so Rickenbach. 

Jahresmittel der Schadenssumme bereits erreicht 

Nichtsdestotrotz hat bereits Sturmtief Petra vor einer Woche für rund 75 Schadensmeldungen mit einer Gesamtschadenssumme von rund 120'000 Franken gesorgt. Die beiden Winterstürme zusammen hätten also einen Schaden von über 600'000 Franken verursacht. Dabei sei das Jahresmittel der Schadenssumme bereits nach eineinhalb Monaten erreicht, erklärt Andreas Rickenbach. «Der Rest des Jahres sollte also ruhig bleiben», sagt Rickenbach und schmunzelt. Ähnliches passierte zuletzt im Jahr 2018. Drei Sturmereignisse im Januar verursachten Schäden von rund CHF 665‘000 Franken.

Ein Grund für die hohe Schadenssumme sei auch das Ausbleiben der Herbststürme im vergangenen Jahr, wie der Direktor der Kantonalen Gebäudeversicherung erklärt. «Wir hatten schon lange keinen Sturm mehr. Viele Gegenstände, welche sich in den vergangenen Monaten gelöst oder gelockert haben, haben nun einen Schaden verursacht», sagt Rickenbach. 

Letztes Aufbäumen kurz vor Mitternacht 

Bevor eine Kaltfront in der zweiten Nachthälfte viel Regen nach Schaffhausen brachte, zeigte Sturmtief Sabine am Montagabend nochmals seine ganze Kraft. Kurz nach 23 Uhr wurden in Schaffhausen Windspitzen von rund 110 km/h gemessen. Ähnlich stark bliess der Wind in Steckborn am Bodensee.

Bei der Schaffhauser Polizei gingen in der Nacht auf Dienstag weitere zehn Meldungen zum Sturm ein. Diese handelten von umgestürzte Bäume (insbesondere im Gebiet Reiat und Rüdlingen), einer verdrehten Lichtsignalanlage in Rüdlingen sowie umgekippten Baustellenabschrankungen in Schleitheim.

Vereinzelte Strassen bleiben gesperrt 

Aufgrund der Aufräumarbeiten sind verschiedene Strassen weiterhin gesperrt. Es handelt sich dabei um die Strasse zwischen Dörflingen und Thayngen, die Kistenpassstrasse von Schaffhausen nach Beringen, die Strecken Stetten - Pantli, Freudental - Schaffhausen, Hallau - Wunderklingen, Hallau - Hausen und im unteren Kantonsteil um die Strecke Steinerkreuz / Rüdlingen - Rafz. 

Sonnenschein und viel Wind bis in die zweite Wochenhälfte 

Mit der Kaltfront in der zweiten Nachthälfte hat sich Sturmtief Sabine definitiv aus der Schweiz verabschiedet, wie Cédric Sütterlin von Meteonews erklärt. «Es kann heute Dienstag und morgen Mittwoch zwar weiterhin starken Südwestwind geben, dazu darf aber auch wieder etwas Sonnenschein erwartet werden», sagt Sütterlin. Bereits am Donnerstagabend dürfte es dann aber mit starken Böen aus Südwest aber wieder etwas stürmisch werden, so der Meteorologe weiter. Mit Sturm Sabine könne man diese Wetterlage dann aber nicht vergleichen. 

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