Moskau fahndet nach Schaffhauser Scharfschütze Avi Motola

Fabian Babic | 
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Avi Motola erlangte Anfang 2023 nationale Berühmtheit. Bild: Screenshot SRF-Rundschau

Wenn der Schaffhauser Söldner Avi Motola einen Fuss nach Russland setzt, wird er wohl inhaftiert. Der Grund: Der Kreml fahndet nach ihm.

Auf der Fahndungsliste des russischen Innenministeriums befinden sich zehn Schweizer. Einer davon: Avi Motola. Der Schaffhauser Scharfschütze kämpft an der Seite der Ukrainer gegen Putins Truppen. Publiziert hat die Fahndungsliste das oppositionellen Medium «Mediazona».

Knapp 100'000 Namen sind auf dieser Liste vermerkt. Geburtsdatum, Nationalität und mutmasslicher Aufenthaltsort sind ersichtlich. Warum nach den betroffenen Personen gefahndet wird, dazu gibt es keine Angaben. Neben Motola sind auch prominente Namen auf der Fahndungsliste – so etwa die estnische Premierministerin Kaja Kallas, die Kremlchef Wladimir Putin schon mehrfach harsch kritisiert hat.

Grund für die Fahndung nach Motola dürfte sein Einsatz in der Ukraine sein. Der 48-Jährige erlangte Anfang 2023 nationale Berühmtheit, nachdem die «Rundschau» über ihn berichtet hatte.

Motola ist im Kanton Schaffhausen aufgewachsen und hat eine Lehre als Zimmermann absolviert. Danach lebte er viele Jahre in Israel. Im «Rundschau»-Bericht erzählt er, dass er als Scharfschütze vor allem «das Backup des Teams» sei. Er beobachte eine grosse Umgebung, halte nach feindlichen Kräften Ausschau.

Dicke Strafakte in der Schweiz

Nicht nur der Kreml will Motola an den Kragen. Auch in der Schweiz drohen dem Söldner Haftstrafen. Einerseits aus offensichtlichen Gründen: Das Schweizer Gesetz verbietet es, in einer fremden Armee zu kämpfen. Auf der anderen Seite nehmen ihn auch Schaffhauser Justizbehörden ins Visier wegen Vermögensdelikten, wie eine Recherche der SN ergab. Motola hatte schon früher erhebliche Probleme, die mindestens in einer Gefängnisstrafe mündeten.

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