Rheinfall: 1999 waren die Wassermassen noch spektakulärer als heute

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Hochwasser für spektakuläre Aufnahmen der Wassermassen am Rheinfall sorgte. Am 25. Mai 1999 titelten die SN: «Droht uns das Jahrhundert-Hochwasser?» – vier Tage später entstand das obige Bild.

Bei den damaligen Ausmassen ist man heute aber noch nicht angekommen. Die Jahresspitze des Abflusses betrug 1999 1190 Kubikmeter pro Sekunde, wie aus einem Bericht des Bundesamts für Wasser und Geologie BWG (heute Bundesamt für Umwelt) zu entnehmen ist. Der Wert brach den früheren Rekord aus 1926 (1072 m³/s) und entspräche heute einem Hochwasser der Gefahrenstufe 5 – sehr grosse Gefahr. Zum Vergleich: Die Messstation an der Flurlingerbrücke zeigt derzeit (Stand 13.40 Uhr am Dienstag) einen Abfluss von 969 Kubikmeter pro Sekunde an. Das entspricht Gefahrenstufe 3 – erhebliche Gefahr.

Am Rhein unterhalb des Bodensees gab es im Frühjahr 1999 insgesamt gleich drei Hochwasser. Die Schifffahrt musste dabei 36 Tage lang eingestellt werden. «Eine Situation, die als sehr aussergewöhnlich gilt», heisst es im Bericht des BWG.

Auch der Bodensee führte 1999 mehr Wasser. Der maximale Wasserpegel im Untersee lag bei 397,67 Meter über Meer, heute (Stand 13.40 Uhr am Dienstag) liegt er über einen halben Meter tiefer.

1999 waren aber nicht nur der Rhein und der Bodensee betroffen. Während sechs Wochen hielt das Hochwasser die ganze Schweiz in Atem, was sich unter anderem in den über 8000 erschienenen Presseartikel zum Ereignis widerspiegelte.

Generell schrieb das Hochwasser schon vor der Jahrtausendwende Hochkonjunktur: «Nach 1987 und 1993 hat die Schweiz 1999 zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre eine Hochwassersituation grossen und katastrophalen Ausmasses erlebt», hielt das BWG fest.