Die Gründe für die Kanti-Sensation

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Der riesige Jubel nach dem Topspiel: Nach nur wenigen Erfolgen in den letzten beiden Saisons durfte beim VC Kanti nach dem 3:2-Triumph über Volero endlich mal wieder ordentlich gefeiert werden. Bild: Reinhard Standke

Zuletzt vor sechs Jahren konnte der VC Kanti gegen Volero Zürich einen Sieg ­einfahren. Der Erfolg vom Sonntag kommt nicht von ­ungefähr, wie Kanti-Coach ­Nicki Neubauer die Sensation analysiert.

von Reinhard Standke

Vorgestern sorgte der VC Kanti mit einem 3:2 dafür, dass die 185 Siege andauernde Serie von Volero Zürich zu Ende ging. Die letzte Niederlage hatten die Zürcherinnen am 29. Januar 2012 in Neuenburg (ebenfalls 2:3) wegstecken müssen. Noch etwas länger liegt der vorletzte Erfolg des VC Kanti über Volero zurück: Am 19. Oktober 2011 schlugen die Munotstädterinnen in der BBC Arena die Gäste gar mit 3:0. Trainerin Carole Crittin musste damals für die verletzte Aïda Shouk die erst 17-jährige Zora Widmer als Passeuse einsetzen, die ihr erst zweites komplettes NLA-Spiel absolvierte. Verpasst hat gemäss seiner Erinnerung nach der damalige Assistanztrainer Nicki Neubauer die denkwürdige Partie, bei der Volero auf einige der Leistungsträgerinnen verzichten musste. Im siegreichen Team standen neben Zora Widmer noch Grit Lehmann, Ellen Orchard, Jilliane Goulet, Stella Odion, Elena Steinemann, Sandra Rojas Bacchi und Simona Belotti. Gemäss dem damaligen SN-Bericht war dies der erste Sieg der Schaffhauserinnen gegen Volero seit dem 25. November 2006.

Starker Block

Zurück zum Spiel vom Sonntag: Für den neuen Kantitrainer Neubauer kommt der Erfolg seines Teams nicht aus dem Nichts. «Wir haben wenige Fehler gemacht, anders als zuletzt im Training. Da habe ich dies immer kritisiert», analysiert Neubauer. «In fünf Sätzen waren es nur fünf Abnahme- und acht Angriffsfehler, Volero unterliefen dagegen 22 Angriffsfehler», entnahm der Coach der Statistik. «Aus der Abwehr heraus haben wir deutlich besser angegriffen, auch unser Block hat sehr gut funktioniert.»

Nach einer 24:21-Führung hätte Kanti bereits den 1. Satz für sich entscheiden können, nachdem Neubauer kurz zuvor Vivian Guyer und Angela Lowak eingewechselt hatte. «Ich wollte diesen Wechsel probieren», so Neubauer, der daher auf den Rückwechsel verzichtete.

Den vierten und fünften Satz entschied dann Kanti (27:25, 16:14). «Das Team von Volero ist erst seit zehn Tagen zusammen, der Angriff über die Mitte lief bei ihnen nicht gut», erläuterte der Kantitrainer. «Die Voleroan­greiferin Rosir Calderon spielt in einer anderen Liga, aus dem Supercup gegen Aesch-Pfeffingen haben wir gelernt, das wir Laura Unternährer kontrollieren müssen, um eine Chance zu haben.» Dies gelang Kanti immer wieder, er zwang die Zürcherin, Fehler zu machen, so wie bei Matchball, als ihr Angriff im Netz landete.

Zwischenjahr für Volero

Doch das Volero-Team ist ein anderes als in den letzten Jahren, in denen der Präsident Stav Jacobi mit der Verpflichtung von diversen Topspielerinnen vergeblich versuchte, die Champions League zu gewinnen. Wie Jacobi erläuterte, wurden diesmal nur vier Topspieler verpflichtet, das Budget von vier auf zwei Millionen gekürzt. Nach diesem Zwischenjahr wird man sehen, wie es bei Volero weitergeht.

Für den VC Kanti geht die Saison nach dem erfolgreichen Start am kommenden Wochenende mit zwei Auswärtsspielen in Düdingen und Franches-Montagnes weiter. «Ich habe den Spielerinnen in der Kabine gleich gesagt, dass wir uns für den Sieg über Volero nur etwas kaufen können, wenn wir am nächsten Wochenende Punkte mitnehmen», so Neubauer. «Das Spiel vom Samstag sehe ich ausgeglichen, gegen Franches-Montagnes will ich gewinnen.»

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