Als Trainingseinheit radelte er von Danzig nach Kaliningrad

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shn.ch an der Tortour - heute stellt sich Mark Gasser vor. Er ist Redaktor der «Schaffhauser Nachrichten» – und mit Vorliebe joggt er oder kickt gegen den Ball.

In der Mittagspause ist der umtriebige Redaktor schon mal am Joggen. Und in seinem Büro steht vor allem jetzt vor dem grossen Radabenteuer Tortour, das vom 16. bis zum 19. August stattfindet, öfters ein schickes Rennrad. «Das habe ich von einem ehemaligen Schweizer Radstar gekauft», verrät der 40-Jährige, der in Schaffhausen wohnt. Genaueres lässt er sich aber nicht entlocken – nur so viel: «Das Geschäft lief unter der Hand, das war eine einmalige Sache.» Eine Regelmässigkeit hingegen ist sein Trainingseifer – bisher hat er sich vor allem als Jogger betätigt. Und als Stürmer bei den Senioren des FC Stammheim. Das wöchentliche Trainingspensum des FC-Schaffhausen-Fans: Zwei- bis dreimal in der Woche rennt er bis zu 14 Kilometer, dazu kommen während der FC-Saison noch ein Training sowie ein Match über 90 Minuten. «Ich brauche Bewegung – habe ich mal eine Woche keinen Sport getrieben, fühle ich mich unwohl.» Nun schwingt sich Mark Gasser öfter auf den Velosattel, um seine Beine für die grossen Strapazen am Rennen Tortour fit zu machen. Beim Rennen muss das Viererteam 1000 Kilometer ohne Pause abspulen – die Velofahrer sind bei drei Etappen als Team unterwegs, ansonsten absolvieren die Fahrer im Wechsel ihre Teilstücke ­allein. In Dunkelheit, bei Regen und im Steilhang. Allein gegen den aufgeheizten Asphalt, der nicht enden will – wie bereitet sich der Weinland-Redaktor darauf vor?

Ohne Musik auf der Strecke

«Ich versuche das Rennen zu genies­sen, habe aber auch Respekt davor», sagt Gasser, während er einen Kaffee schlürft. «Weil man oft allein fährt, ist das wie ein grosses Zeitfahren. Ich bin ein positiver Mensch. Ich teile mir die Aufgabe in Häppchen auf. Habe ich das erste Viertel erledigt, schaffe ich auch die Hälfte. Und wenn ich schon 50 Prozent habe, schaffe ich auch den Rest. So denke ich – und werde es auch auf dem Velo machen.» Musik wird er jedenfalls nicht beim Fahren hören, «denn ich will die ganze Stimmung ungefiltert aufsaugen».Jetzt während der Fussball-WM hat sich der 40-Jährige, der 174 Zentimeter gross und 72 Kilogramm schwer ist, auch mal ein Bierchen gegönnt. «Die Ernährung habe ich nicht speziell umgestellt. Aber Tage vor dem Rennen werde ich sicher noch darauf achten, wie ich esse.» Während der aktuellen WM in Russland hat Mark Gasser aber auch schon speziell fleissig trainiert. Mit einem Kollegen hat er aus Kaliningrad berichtet, als die Schweiz gegen Serbien gewonnen hat. Von Danzig aus ging es mit dem Velo rund 160 Kilometer nach Kaliningrad. Um für die Tortour bereit zu sein, hat er aufgerüstet: Neue Klickschuhe für die Pedalen seines Rennrads hat er gekauft. Bei einem früheren Rennen hat er sich noch selber Schlaufen für die Schuhe gebastelt. Heisst: Muss Gasser improvisieren, ist das kein Problem für ihn. (uc)

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