Bierkurve antwortet auf offenen Brief von Roland Klein

Das Tischtuch zwischen dem FC Schaffhausen und der Fanvereinigung Bierkurve scheint zerschnitten zu sein. Nach einem offenen Brief, in dem der FCS-Präsident scharf mit den Fans ins Gericht ging, kam nun eine Antwort der Bierkurve.
Am Montag veröffentlichte der Präsident des FC Schaffhausen, Roland Klein, einen offenen Brief, in dem er scharfe Kritik an gewissen Fans seines eigenen Vereins, namentlich an der Bierkurve, äusserte. Hintergrund ist deren Aufruf zum Boykott der FCS-Spiele, da der Sektor B – «unser Wohnzimmer», wie es die Bierkurve nennt – temporär geschlossen wurde. Die Fans hatten daraufhin angekündigt, zukünftig Heimspielen des FCS fern zu bleiben.
In seinem Brief war Klein der Fanvereinigung unter anderem Vandalismus vor und stellte ihre Vereinstreue in Frage: So erinnerte er an schwere Zeiten, als der FCS kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stand oder als der Zutritt zum Stadion zuletzt pandemiebedingt erschwert war. «Wo seid ihr Bierkurven-Fans gewesen», fragt Klein. «Ein wirklicher Fan steht auch in schwierigen Zeiten zum Club und zur Mannschaft.»
Auf Facebook nahmen die Fans nun Stellung zu dem offenen Brief: So fragte die Bierkurve, ob der FCS überhaupt in der Position sei, «sich aus den Unmengen begeisterter Zuschauer die lohnendsten aussuchen zu können». Auch wurde der Vandalismus-Vorwurf zurückgewiesen: «Soweit uns bekannt ist, wurden von uns keinerlei mutwillige Sachbeschädigungen begangen», heisst es in dem Statement.
Die Fans warfen dem Club ihrerseits vor, dass es mittlerweile eine «doch sehr lange Liste von äusserst fragwürdigen Vorgängen innerhalb der Vereinsführung, von leeren Versprechungen und falschen Hoffnungen» gebe.
«Hier wird eine seit vielen Jahren währende Kultur unseres Clubs und seiner Kurve mit Füssen getreten», so ein weiterer Vorwurf der Fans. «Zuerst verschenkte man unsere regionalen Wurzeln und nun werden die letzten Verbliebenen auf eine unverschämte, verlogene Art vertrieben, die seines Gleichen sucht.»
Die Gruppierung sei bereit gewesen, Kompromisse zu erarbeiten und hätte demnach auch immer wieder das Gespräch mit der Geschäftsleitung des Clubs gesucht. Den Brief bezeichnete die Fangruppe als «wohl schwärzesten Tag in der Beziehung unseres FC Schaffhausen mit seinen Fans». Man sehe sich weiter gezwungen, den Vorgängen in der Führungsetage unseres FCS fernzubleiben und sie somit auch nicht im Geringsten zu unterstützen.
Die Mannschaft wolle man hingegen weiter bestmöglich unterstützen für den Rest der Saison: «Wir waren immer da, wir sind zum aktuellen Zeitpunkt da und wir werden auch noch da sein, wenn so manche Ratte das sinkende Schiff schon längst verlassen hat.»