FCS: Ein Rückblick auf die Hinrunde

Kay Uehlinger | 
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Geht es in der Rückrunde wieder aufwärts mit dem FCS? Bild: Roger Albrecht

Tore, Zuschauer, Gelbe Karten: Die Hinrunde des FC Schaffhausen in der aktuellen Challenge-League-Kampagne war von Sonnen- und Schattenseiten geprägt. Die Zahlen und Fakten dazu.

Mit dem auswärts erkämpften Unentschieden am vergangen Sonntag gegen den FC Vaduz gehen die Spieler des FC Schaffhausen in die Winterpause. Die Munotstädter belegen nach 18 gespielten Runden den fünften Tabellenplatz. Die Hinrunde war geprägt von Höhen und Tiefen. Die wichtigsten Statistiken zur Hinrunde haben wir für Sie herausgesucht.

 

Zuhause top, auswärts flop

Im heimischen Lipo-Park sind die Munotstädter sehr schwer zu schlagen. Nur der Leader der Challenge League - Servette - hat eine noch bessere Statistik im eigenen Stadion vorzuweisen. Zuhause haben die Spieler von Trainer Boris Smiljanic nur ein einziges Spiel verloren - das Spiel gegen den FC Aarau mit 3:1. Dagegen stehen fünf Siege und drei Unentschieden. Unter anderem konnte der FCS gegen die Top-Vier der Liga - Servette, Winterthur, Wil und Lausanne-Sport - daheim Punkte einfahren.

Der FCS hat zuhause nur vier Punkte weniger geholt als der souveräne Leader Servette. Bild: Screenshot sfl.ch

Ein ganz anderes Bild zeigen die Auswärtsstatistiken. Von neun Auswärtsspielen haben die Munotstädter gerade einmal zwei Spiele gewonnen. Zudem haben sie sich zwei Unentschieden erkämpft sowie fünf Niederlagen einstecken müssen. Der FCS tritt mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein auf, wenn er im Lipo-Park seine Partien austrägt. In der Auswärtstabelle stehen die Schaffhauser auf dem vorletzten Platz. Nur der FC Rapperswil-Jona hat eine noch miesere Auswärtsbilanz.

Auswärts gehört der FCS zu den schlechtesten Teams der Hinrunde. Bild: Screenshot sfl.ch

Castroman: Tor- und Kartenjäger

Der FC Schaffhausen hat von allen zehn Teams in der Challenge League die meisten Gelben Karten geholt. Insgesamt wurden die Schaffhauser 48 mal mit dem Gelben Karton eingedeckt. Damit ging jede zehnte Verwarnung der Hinrunde an einen Spieler des FCS.

Der Berner Miguel Castroman überzeugt mit seinem fussballerischen Können und seinem Torriecher. Doch der wirblige und torgefährliche offensive Mittelfeldspieler der Schaffhauser fällt auch in einer negativen Statistik auf. In der laufenden Kampagne hat er bereits sechs Gelbe Karten erhalten - zusammen mit Nils von Niederhäusern (FC Vaduz), Luca Radice (FC Winterthur) und Sandro Wieser (FC Vaduz). Liga-Höchstwert! Die beiden FCS-Innenverteidiger Nejc Mevlja und Jackson Mendy folgen mit je fünf Verwarnungen.

Nebst den Gelben Karten führt Castroman aber auch die Torschussstatistik an. Aus 25 Torschüssen resultierten 12 Treffer. Momentan befindet sich der von YB ausgeliehene Spielmacher auf Position zwei der Torschützenliste, hinter dem Krienser Stürmer Nico Siegrist.

Del Toros flinke Füsse

Einer der auffälligsten Spieler der Hinrunde beim FC Schaffhausen war der Mittelfeldakteur Danilo Del Toro. Auch wenn er bloss ein Tor erzielte und nur drei Vorlagen in seiner Statistik auftauchen, macht er viel für das Schaffhauser Spiel. In einer Statistik ist der kleingewachsene Del Toro allerdings ganz vorne aufzufinden: Er ist der meist gefoulte Spieler der Hinrunde. 37 mal wurde der Mittelfeldstratege von seinen Gegenspielern regelwidrig gestoppt.

An Zuschauern mangelt es weiterhin

In der Zuschauerstatistik ist der FCS weit unten anzutreffen. Obwohl der Lipo Park für über 8000 Zuschauer Platz bietet, kommen durchschnittlich nur 1036 Zuschauer zu den Heimspielen. Nur der Tabellenletzte FC Chiasso hat einen noch schlechteren Wert. Bei dessen Heimspielen zieht es im Schnitt bloss 537 Zuschauer ins Stadion.

Schwächelnder Sturm

Durch den Abgang von Tunahan Cicek im Sommer zum Super-League-Aufsteiger Neuchatel Xamax schaffte Karim Barry diese Saison den Sprung in die Startformation. Er tritt in grosse Fussstapfen, denn Cicek hat in der vergangenen Saison 21 Treffer für die Munotstädter erzielt. Der grossgewachsene Mittelstürmer Barry wurde von Smiljanic am häufigsten eingesetzt. Er lief in allen 18 Partien für den FCS von Anfang an auf. Seine Ausbeute ist jedoch bescheiden: zwei Tore und vier Assists konnte er bisher verbuchen. Der Stürmer wird meist mit hohen Bällen angespielt, die er versucht an seine gefährlichen Mittelfeldspieler abzulegen. Somit glänzte Barry in der Hinrunde mehr als Vorlagengeber, denn als kaltschnäuziger Mittelstürmer.

Ob er auch in der Rückrunde von Beginn weg auflaufen wird, ist fraglich, denn der FCS verstärkt sich auf die Rückrunde hin mit dem eben erwähnten Goalgetter Tunahan Cicek. Der 26-jährige Stürmer kehrt leihweise von Aufsteiger Neuchatel Xamax zum FCS zurück.

Augenschmaus

Der FC Schaffhausen machte in der Hinrunde vor allem durch seine sehenswerten Tore auf sich aufmerksam. Seit Beginn der Hinrunde wurden Spieler des FCS gleich viermal für das «Tor des Monats» nominiert. Dabei gab es jedoch nur einen Gewinner, nämlich keinen Geringeren als Miguel Castroman im Monat August - im November hat es dann nur zur Nomination gereicht. Anzumerken ist, dass im Monat Oktober mit Arijan Qollaku und Luca Tranquilli gleich zwei Schaffhauser für das «Tor des Monats» nominiert waren. 

Ob der FC Schaffhausen in der Rückrunde vermehrt wieder auswärts überzeugen kann, bleibt abzuwarten. Mit Tunahan Cicek kehrt ein Torgarant in den Sturm zurück und mit Hélios Sessolo wird ein wichtiger Spieler für die Rückrunde wieder rekonvaleszent sein. Ob Miguel Castroman im Winter zu YB zurückkehren wird, bleibt unklar. Diverse Super-League-Clubs haben ihre Fühler nach dem Offensivtalent ausgestreckt.

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