Der Fast-Meistertrainer mit Schaffhauser Wurzeln

Daniel Zinser | 
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Mit Fribourg stand er einst im Playoff-Final, heute ist er Headcoach des ZSC Zürich, seine Wurzeln hat Hans Kossmann aber in Schaffhausen. 

Die Uhr zeigt kurz nach zwei Uhr. In der Siewerdtstrasse herrscht rege Betriebsamkeit. Auf der Rückseite des riesigen Messegebäude treiben zahlreiche Logistiker die Aufbauarbeiten für die Motorrad-Tuning-Show «Swiss Costum» voran, die dieses Wochenende tausende Besucher anlocken wird. Gleich daneben vergnügen sich Familien auf der Kunsteisbahn Oerlikon. Auf der anderen Strassenseite sitzt Hans Kossmann in seinem Büro. hinter seinem Computer und studiert Videoaufnahmen seiner Spieler. Überall liegen Notizzettel herum. Auf A4-Papier ausgedruckt die Ziele und Vorsätze für die kommenden Playoffs. Von hier aus will der neue Trainer der ZSC Lions seine Mannschaft zu Siegen führen, wenn möglich sogar zum Meistertitel.  Ein solcher fehlt ihm noch in seinem Palmarès

Grosse Erfolge mit Fribourg-Gottéron

Im April 2011 wurde Hans Kossmann von den Fans von Fribourg Gottéron auf Händen getragen und von den Medien für seine tolle Arbeit gelobt. Er hat das kleine Fribourg-Gottéron nach zwei Halbfinalqualifikationen in den Jahren zuvor in den ersten Playoff-Final seit anfangs der 90er-Jahre geführt. Damals standen die Üechtländer mit dem Künstler-Duo Bykow/Chomutow drei Mal in Folge im Finale. Die Führungsriege vertraute Kossmann, übertrug ihm das Doppelmandat als Trainer und Sportchef. Das Final geht wenige Tage später gegen  den grossen SC Bern verloren. Ein Jahr später wird Kossmann nach einer Niederlagenserie entlassen. Das im Eishockey alles sehr schnell gehen kann, weiss Hans Kossmann nur zu gut. Im Oktober 2015 wird er Cheftrainer bei Ambri-Piotta. Auch hier bleibt er zwei Jahre im Amt. Nach einer Niederlagenserie zu Beginn des Jahres 2017 wird er aber entlassen.

Schaffhauser Wurzeln

Aufgewachsen ist Hans Kossmann in Smithers in British Columbia, das liegt rund 13 Autostunden nordöstlich von Vancouver zwischen Prince Rupert und Prince George auf dem Weg nach Alaska. Die väterliche Seite  seiner Familie stammt aber aus dem Kanton Schaffhausen. Sein Vater Ruedi, unterdessen verstorben, wanderte als Zimmermann 1947 von Thayngen nach Westkanada aus. Seine Wurzeln hat der ZSC-Headcoach bis jetzt nicht vergessen. Auch heute noch besucht er die Familienmitglieder in der Reiatgemeinde regelmässig. Jetzt, da er in Zürich arbeite, sei Schaffhausen auch nicht mehr so weit weg. 

Seit Dezember steht Kossmann nun als sogenannter Übergangstrainer bei den ZSC Lions an der Bande. Nach dem Ausblieben des sportlichen Erfolgs hatten die Zürcher zuvor den Schweden Hans Wallson entlassen. Der Neue soll es nun bis Ende Saison richten, bis dann Serge Aubin den Job als Headcoach der ZSC Lions antreten wird. Unter Hans Kossmann geht es langsam aufwärts. Der Mannschaft hat sich von Rang 7 auf Rang 5 verbessert, die letzten drei Spiele alle gewonnen und sich auch spielerisch verbessert, wie Kossmann erklär

Für den Eishockey-Fanatiker gibt es auch während den Olympischen Spielen keine Ruhe. Vor allem die Spiele der Schweizer habe er intensiv verfolgt, da auch mehrere Spieler aus seiner Mannschaft dabei waren. Deren frühes Ausscheiden hätte auch einen positiven Aspekt. «Die Spieler kommen früher nach Zürich zurück und sind dann hoffentlich bereit für die nächsten Spiele», schmunzelt Kossmann. Bereits am 28. Februar geht es für das nächste Spiel nach Lugano. 

 

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