Nachwuchs für die Auswanderer: Die Jüngste wird Kanadierin

Ralph Denzel | 
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Die Auswanderer-Familie Volk ist voll in Kanada angekommen - und bald zu viert. Bilder: Simone Volk/Montage SHN

Eine freudige Botschaft für die Auswanderer-Familie Volk aus Benken: Simone und Christian Volk erwarten Nachwuchs. Im August ist es soweit.

Clearwater, die neue Heimat der Familie Volk, hatte vergangenes Jahr genau 2324 Einwohner – dieses Jahr wird es einen weiteren geben, denn die Familie rund um Forstunternehmer Christian erwartet Nachwuchs. «Wir bekommen ein Kind», sagt die werdende Mutter Simone, die sich ebenso wie ihr Mann riesig auf den Nachwuchs freut. Das Geschlecht wissen die Auswanderer, die durch die SRF-Sendung «Auf und Davon» nationale Berühmtheit erlangten, ebenfalls bereits: «Es wird ein Mädchen.» Sohn Gion hätte sich zwar einen Bruder gewünscht, aber vor allem Vater Christian Volk ist überglücklich mit dem Geschlecht seines zweiten Sprösslings. «Er wollte immer ein zweites Kind und hat sich immer gewünscht, dass es ein Mädchen wird», verrät Simone Volk im exklusiven Gespräch mit shn.ch. Den Namen will die Familie noch nicht verraten.

Auch in der alten Heimat sind die Familien überglücklich über die Nachricht von jenseits des grossen Teichs: «Unsere Eltern freuen sich über die erste Enkelin seit elf Jahren.» So wird sich die kleine Kanadierin neben ihrem grossen Bruder Gion auch auf mehrere Cousins und eine Cousine freuen können. Die stolzen Grosseltern haben übrigens bereits angekündigt, den Nachwuchs im Sommer besuchen zu wollen. 

Bald drei Nationen in der Familie

Die kleine Kanadierin? Sie haben vorhin richtig gelesen, denn in Kanada gibt es eine ähnliche Besonderheit wie in den USA: Wird ein Kind auf dem Hoheitsgebiet des Landes geboren, erhält es automatisch die kanadische Staatsbürgerschaft. Das führt zu der kuriosen Situation, dass die Volks sich dann über drei verschiedene Staatsangehörigkeiten in ihrer Familie freuen können: Vater Christian ist Schweizer, Mutter Simone hat sowohl die Deutsche wie auch die Schweizer Staatsbürgerschaft und Sohn Gion ist ebenfalls Schweizer, worauf er «sehr stolz ist», wie Mutter Simone grinsend betont. Ihre Tochter wird dann die Familie um die kanadische Nationalität erweitern.

Können die Volks jetzt dauerhaft bleiben?

Was bedeutet der Nachwuchs für das leidige Thema des permanenten Aufenthaltvisums für die Volks? Zur Erinnerung: Die Familie, obwohl sie in der Gemeinde Clearwater bestens integriert ist, Arbeitsplätze schafft und dem kanadischen Staat auch Steuern einbringt, hat noch immer kein Dauervisum – und könnte theoretisch das Land im nächsten Jahr verlassen müssen. «Wir wissen nicht, inwiefern die Geburt diesen Prozess verändern wird», sagt Simone Volk. Kann die Tochter die Familie vor einer Ausweisung schützen? Nein, wie Simone Volk aus eigener Erfahrung weiss. «Wir hatten Bekannte, die sogar zwei kanadische Kinder hatten und ebenfalls ein gutlaufendes Unternehmen – die Behörden gaben ihnen kein Dauervisum und sie mussten das Land und ihr Unternehmen verlassen.» 

Die Familie hat noch einen Antrag laufen, über den jedoch erst in einem Jahr entschieden wird. «Solange müssen wir geduldig sein und auf das Beste hoffen.» Davor steht jedoch erstmal die Freude an, dass es bald Nachwuchs gibt. «Wir sind glücklich hier – und wir freuen uns auch auf unseren Nachwuchs», so die Familie einhellig. Und da sie jetzt bald auch eine Kanadierin in den eigenen Reihen haben, ist der Wunsch, wieder in die Schweiz zurückzukehren, in noch weitere Ferne gerückt als ohnehin schon.

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