Stadtschulrat reicht Strafanzeige ein
«Unverständnis und Empörung» über die Veröffentlichung von internen Informationen hat den Stadtschulrat dazu gebracht, Anzeige wegen Amtsgeheimnisverletzung einzureichen.
«Gezielt Interna zu verbreiten, um politisch Stimmung zu machen, zerstört die Vertrauensbasis im Bildungsbereich», heisst es in der Mitteilung, die Katrin Huber im Namen des Stadtschulrates heute Morgen verschickt hat. Im Februar sei es mindestens zweimal vorgekommen, dass interne Informationen auf unbekanntem Weg an Aussenstehende geleitet worden seien. Der Stadtschulrat habe deswegen einstimmig beschlossen, Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Amtsgeheimnisverletzung einzureichen.
Konkret geht es zum einen um den Fall, als Mitte des vergangenen Monats auf Twitter die Meldung verbreitet wurde, dass ein Schüler im Schulhaus Alpenblick Morddrohungen gegen eine Lehrperson ausgestossen hatte. Wie der Stadtschulrat schreibt, sei bewusst auf die Veröffentlichung dieses Vorfalls verzichtet worden, um Unruhe im Schulhaus zu vermeiden. Die Behörden seien bereits aktiv gewesen und der betroffene Schüler in die Time-Out-Klasse versetzt worden. Der zweite Fall betrifft das Zitieren aus Unterlagen des Bachschulhauses im Kantonsrat.
Vertrauen «sehr wichtig»
Wie es in der heutigen Mitteilung heisst, habe es sich auch hier um «interne und vertrauliche Papiere» gehandelt, welche «ausschliesslich für dienstlichen Gebrauch, aber auf keinen Fall zur Veröffentlichung bestimmt waren». Auch den Schaffhauser Nachrichten wurden Dokumente zugespielt.
Für die Arbeit im Bildungswesen sei Vertrauen zwischen Schüler, Eltern, Lehrern und Behörden sehr wichtig, schreibt der Stadtschulrat weiter. Oft würden sehr persönliche Themen angesprochen und höchst sensible Daten ausgetauscht. «Alle Beteiligten müssen sich darauf verlassen können, dass vertraulich bleibt, was vertraulich sein soll.»
