Georg Fischer erzielt solides Ergebnis im ersten Halbjahr 2025

Im Halbjahresbericht vermeldet die Schaffhauser Georg Fischer AG ein solides Ergebnis. Der Umsatz und das Betriebsergebnis sanken leicht, dies schreibt das Unternehmen unter anderem den geopolitischen Spannungen und einem starken Schweizer Franken zu.
Das Industrieunternehmen Georg Fischer AG (GF) aus Schaffhausen zeigt sich in einem schwierigen Umfeld stabil. Im ersten Halbjahr 2025 konnte GF im Kerngeschäft Flow Solutions solide Resultate erzielen – trotz schwacher Baukonjunktur, geopolitischer Unsicherheiten und eines starken Schweizer Frankens.
Fokussierung auf Flow Solutions
GF will sich künftig ganz auf seine Sparte Flow Solutions – also Lösungen für den Transport von Flüssigkeiten – konzentrieren. Im Mai kündigte das Unternehmen die Übernahme der deutschen VAG-Gruppe an, die Spezialventile für Wasserinfrastruktur herstellt. Damit stärkt GF sein Angebot vor allem in Europa und dem Nahen Osten. Die Übernahme soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen werden.
Zugleich ist die Trennung der GF von der Sparte Machining Solutions mittlerweile abgeschlossen. Der Verkauf an die United Grinding Group brachte 630 Millionen Franken ein und führte zu einem einmaligen Gewinn von 140 Millionen Franken. Die Einnahmen wurden unter anderem zur Rückzahlung von Schulden genutzt. Auch die Trennung vom Bereich Casting Solutions ist bereits weit fortgeschritten.
Solides operatives Geschäft und ausgezeichnete Dusche
Der Umsatz des Flow-Solutions-Geschäfts lag bei 1,51 Milliarden Franken und damit fast auf Vorjahresniveau. Der Auftragseingang stieg organisch um 5 Prozent. In Europa lief das Infrastrukturgeschäft gut, während die Nachfrage im Bausektor und in der Industrie verhalten blieb. In den USA zeigte sich vor allem der Gebäudebereich stabil, trotz einer schwachen Bauwirtschaft.
Im Bereich Industry and Infrastructure Flow Solutions (ehemals GF Piping Systems) stieg der Umsatz leicht auf 960 Millionen Franken. Die Nachfrage war in Europa, Asien und dem Nahen Osten gut – insbesondere für Kühllösungen für Rechenzentren. Die EBIT-Marge sank jedoch von 13,7 auf 11,5 Prozent, unter anderem wegen eines weniger profitablen Produktmixes.
Die Sparte Building Flow Solutions erzielte 586 Millionen Franken Umsatz – ein leichter Rückgang von 621 Millionen Franken im Vorjahr. Gründe waren Werksschliessungen und eine uneinheitliche Nachfrage in Europa. In den USA blieb der Umsatz stabil. Die digitale Uponor I-Shower, die dieses Jahr an der Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse (ISH) in Frankfurt präsentiert wurde, wurde mit dem deutschen Innovation Award 2025 sowie dem iF Design Award 2025 ausgezeichnet.
Halbjahresgewinn und neuer Spartenleiter
Der Konzernumsatz von GF lag bei 2,26 Milliarden Franken (2,41 Milliarden Franken im Vorjahr). Der Reingewinn stieg deutlich von 97 Millionen Franken auf 160 Millionen Franken – vor allem wegen des Verkaufs von GF Machining Solutions. Das operative Ergebnis (EBIT) betrug CHF 272 Millionen (194 Millionen Franken im Vorjahr).
Seit Juni 2025 leitet Thomas Hary die Sparte Industry and Infrastructure Flow Solutions. Er folgt auf CEO Andreas Müller, der die Leitung zuvor interimistisch übernommen hatte.
Die GF sieht sich für den Rest des laufenden Geschäftsjahres gut aufgestellt. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet das Unternehmen leichtes organisches Wachstum und eine EBIT-Marge zwischen 10,5 und 12,5 Prozent.