Koopmann: «Danke, es geht uns gut»

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«GF ist auf Kurs, wir haben alle relevanten Kernzahlen weiter gesteigert» – die Aktionärinnen und Aktionäre an der Generalversammlung der Georg Fischer AG hörten die Worte von Yves Serra, Präsident der Konzernleitung, gerne. Bild: Selwyn Hoffmann

Georg Fischer erhielt an der Generalversammlung quasi stillschweigend gute Noten von den Aktionären … und hat dennoch einen Tolggen im Reinheft.

von Martin Edlin

Es herrschte gestern Nachmittag keine Gefahr, auf glatter Unterlage auszurutschen: In der IWC-Arena, in der erstmals die Generalversammlung der Georg Fischer AG über die Bühne ging, weil die Halle in der alten Stahlgiesserei gerade umgebaut wird, hatte das Eis der Hockeyaner festem Boden weichen müssen, auf dem die langen Tischreihen für die rund tausend GV-Teilnehmenden standen. Und es gab auch im übertragenen Sinn keine Ausrutscher oder doch nur den einen, sozusagen einen Tolggen im Reinheft, als der Vergütungsbericht des Verwaltungsrates mit 55 Prozent der vertretenen Aktienstimmen bei einer Konsultativabstimmung abgelehnt wurde. Ansonsten passierten alle Anträge ohne laut werdende Opposition und (fast) ohne jede Diskussion. Verwaltungsratspräsident Andreas Koopmann hätte sein «Danke, es geht uns gut», mit dem er zu Beginn der GV die Vorstellung des Jahresberichtes begonnen hatte, wiederholen können.

«Strategie gut unterwegs»

«Wir dürfen erneut auf ein erfreuliches Jahr zurückblicken», bestätigte Koopmann den 921 Aktionärinnen und Aktionären, sie vertraten 2 108 458 Aktienstimmen, was 74,37 Prozent der im Aktienregister eingetragenen stimmberechtigten Aktien entspricht, sowie den zahlreichen Gästen. Tatsächlich: Die Geschäftszahlen (siehe Tabelle unten), von Yves Serra, dem Präsidenten der Konzernleitung, erläutert, widerspiegeln eine stabile Aufwärtsentwicklung, an der alle drei GF-Divisionen Anteil haben. Der Konzernumsatz stieg um 3 Prozent auf 3,74 Milliarden Franken, und das Betriebsergebnis ist mit 311 Millionen um 5 Prozent gewachsen. Das Fazit mit den Worten von CEO Yves Serra: «Unsere Strategie ist gut unterwegs. Alle relevanten Zahlen wurden verbessert. Die Kernstossrichtung, also Markterweiterung, Innovation und Weiterbildung sind auf Kurs.» Dieser solle gehalten werden können («Wir blicken mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft»), auch wenn nicht auszuschliessen sei, dass «die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in aller Welt die Volatilität in den Märkten erhöhen könnten».

Zwanzig Franken Dividende

Das Rednerpult für Votanten aus dem Aktionärskreis war nicht ganz, aber fast vergeblich aufgestellt worden – nur zwei Aktionäre meldeten sich zu Wort. Dafür lernten die Abstimmungsberechtigten, mit dem kleinen elektronischen Gerät umzugehen, mit dem zu jedem Geschäft ein Ja, ein Nein oder eine Stimmenthaltung übermittelt werden konnte. Nach wenigen Sekunden war dann das Ergebnis auf dem grossen Bildschirm über dem Podium abzulesen.

Die Spannung hielt sich bald in Grenzen: Die Zustimmung pendelte sich rasch auf jeweils zwischen 90 und 99,89 Prozent ein. Letztere Marge erreichte, nicht überraschend, der VR-Antrag zur Verwendung des Bilanzgewinns: Es wird eine gegenüber dem Vorjahr um zwei Franken höhere Dividende von zwanzig Franken pro Aktie ausgeschüttet.

Überraschender hingegen waren, nach der Ablehnung des Vergütungsberichtes, die knapp 98 und gut 96 Prozent Ja-Stimmen, mit denen die Anträge für die leicht gestiegenen Vergütungen an die VR-Mitglieder (total 3,093 Millionen Franken) und an die Konzernleitung (10,298 Millionen Franken) passierten. Das Vertrauen in den Verwaltungsrat ist offensichtlich gross, wie auch die völlig unbestrittenen Wiederwahlen der VR-Mitglieder Gerold Bührer, Hubert Achermann, Roman Boutelleier, Riet Cadonau, Roger Michaelis, Eveline Saupper, Jasmin Staiblin und Zhiqiang Zhang und von An­dreas Koopmann als Präsident zeigten.

Zwei Verabschiedungen

Herzlich war auch die von grossem Applaus unterstützte Verabschiedung der beiden Kadermitglieder Piero Lori und Roland Abt, die in den Ruhestand treten. Die Zufriedenheit der «GF-Familie» (in ihren Reihen zahlreiche Aktionäre, die seit vielen Jahren zu den treuen GV-Teilnehmenden gehören) war spürbar … nicht nur, weil man ja an festlich gedeckten Tischen sass und nun das GV-Abendessen geniessen konnte, das von flinken Mitgliedern des Volleyballclubs Schaffhausen serviert wurde.

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