«Es war von Beginn an eine Erfolgsgeschichte»

«Wo kann ich andere Eltern kennenlernen?» Diese Frage stellten sich in den letzten Jahren viele Neuhauser Mütter und Väter. Sie erkundigten sich auch bei den zuständigen Fachpersonen des Bereichs Frühe Kindheit Neuhausen, welche den Prozess in Gang setzten. Im letzten Mai konnte dann eine solche Begegnungsmöglichkeit eröffnet werden. In der früheren Gemeindegärtnerei, die eigens dafür saniert und zum Familientreff umfunktioniert wurde. Der Treff beinhaltet ein Café für die Eltern und Spielbereiche für die Kinder. Bereits knapp acht Monate nach der Eröffnung wurde nun beschlos- sen, das Angebot stark auszuweiten.

Ausweitung der Öffnungszeiten

Der Familientreff an der Zubastrasse 14 ist derzeit freitagvormittags geöffnet. Seit dem Start Ende Mai 2022 kommen jeweils 10 bis 20 Mütter und Väter mit ihren Babys und Kleinkindern, sagt Bildungsreferent Ruedi Meier. «Es war von Beginn an eine Erfolgsgeschichte, damit haben wir so nicht gerechnet.»

Auch Elena Hafner vom zuständigen Bereich Frühe Kindheit war überrascht, dass das Angebot sofort angenommen wurde. Vor der Eröffnung hatte sie befürchtet, dass sich zunächst nur wenige Eltern in den Familientreff trauen würden. Hafner riet den Gastgeberinnen, welche das Café des Treffs betreuen, ein Buch zum Zeitvertreib mitzunehmen. Doch Langeweile kam nie auf, der Familientreff war immer gut besetzt. Oft wollten die Eltern um 11 Uhr, wenn das Café schloss, auch noch nicht nach Hause gehen. «Sie unterhielten sich dann vor der Türe weiter», sagt Ruedi Meier. In einem ersten Schritt wurden die Öffnungszeiten daher um eine halbe Stunde ausgeweitet, bis 11.30 Uhr.

Väter noch in Unterzahl

Nun soll der Familientreff an weiteren Tagen geöffnet werden. «Das Angebot wird verdreifacht», sagt Bildungsreferent Meier. Er berichtet, dass der Treff ab 1. März auch montagvormittags sowie jeden ersten und dritten Samstagvormittag öffnet. Bei der Öffnung am Samstag handle es sich zunächst um einen Versuch, so Meier. Er ziele darauf ab, mehr Väter anzulocken. Diese seien derzeit noch in der Unterzahl.

Ab 1. Mai wird der Familientreff zudem auch mittwochs geöffnet. Federführend ist an diesem Tag jedoch die Väter- und Mütterberatung. Sie nutzt bereits heute zwei Zimmer im Untergeschoss der ehemaligen Gärtnerei für Gespräche.

Für die Betreuung an allen anderen Tagen sorgen Gastgeberinnen, die vom Verein Fa-milientreff organisiert und bezahlt werden. Letzterer ist aus dem Verein Mittagstisch entstanden, der infolge der Einführung der Tagesstruktur an den Neuhauser Schulen aufgelöst wurde. Die Gemeinde kommt weiterhin für den Unterhalt des Familientreffs auf.

Gastgeberinnen helfen bei Fragen weiter

Bei den Gastgeberinnen handelt es sich um Neuhauser Mütter, die sich in der Gemeinde und bei Beratungs- und Betreuungsangeboten für Eltern mit kleinen Kindern gut auskennen und bei Fragen weiterhelfen können. Sowohl die Gastgeberinnen als auch die Familien, welche den Treff besuchen, spiegelten die Neuhauser Bevölkerung wider, so Elena Hafner. Sprich, es kommen Menschen mit und ohne Schweizer Wurzeln.

Beim Familientreff handelt es sich dabei nur um eine Zwischennutzung. Sie ist aktuell für rund fünf Jahre angedacht. Für die Zeit danach strebt Neuhausen ein grösseres Begegnungszentrum an, ähnlich dem Familienzentrum in der Stadt Schaffhausen. Dieses würde sich dann nicht nur an Eltern mit Kleinkindern, sondern an Eltern und Kinder bis zum Schulaustritt richten. Der Neuhauser Gemeinderat will gemäss seiner aktuellen Legislaturziele bis Ende 2024 die Nachfrage nach einem Begegnungszentrum und einem möglichen Standort abklären.