Das Impfzentrum schliesst Ende Februar

Nach zwei Jahren und über 140'000 verabreichten Impfdosen wird das kantonale Impfzentrum geschlossen. Grund dafür ist der hohe Immunisierungsgrad und eine sinkende Nachfrage. Wer eine Auffrischimpfung will, erhält diese in ausgewählten Apotheken oder Arztpraxen.
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Seit zwei Jahren werden auf dem Schloss Charlottenfels Covid-Impfungen verabreicht. Ende Februar ist nun Schluss, wie das Gesundheitsamt am Mittwoch in einer Medienmitteilung bekannt gab. Auch das kantonale Testzentrum und die Covid-Hotline werden geschlossen beziehungsweise eingestellt. Dies aufgrund des hohen Immunisierungsgrads der Bevölkerung verbunden mit einer abnehmenden Nachfrage nach Tests und Impfungen. Die Aufgaben der Covid-19-Organisationen werden per 1. März in ordentliche Strukturen überführt.
Die Bevölkerung solle weiterhin einen niederschwelligen Zugang zur Impfung, zum Testen und zu Informationen rund um das Virus haben, weshalb Nachfolgelösungen angeboten würden. So übernehmen fünf Arztpraxen und drei Apotheken ab dem 1. März die Impfung in verschiedenen Regionen des Kantons.
Personen, die im Klettgau wohnen oder arbeiten, können sich im Haus der Medizin in Neunkirch impfen lassen. In Stein am Rhein bieten die Apotheke zum Mohrenkönig und die Praxis am Mühlibach Impfungen an. Zudem koordinieren die Praxisgemeinschaft Storchen und das Xundheitszentrum zusammen ein Angebot. Im Raum Schaffhausen und Neuhausen verabreichen die Volksapotheke Zum Rüden, die Zentral-Apotheke und die Gemeinschaftspraxis Dürstlingweg die Covid-Impfungen. Zudem würden diverse andere Praxen Impfungen für alle Patientinnen und Patienten anbieten.
Impfung bleibt kostenlos
Erst kürzlich klagten viele Arztpraxen jedoch, sie seien am Anschlag (die SN berichteten). Stellt sich die Frage, wie viel Kapazität für Covid-Impfungen bleibt. «Die Arztpraxen und Apotheken im Kanton Schaffhausen wurden vom Gesundheitsamt schriftlich angefragt und konnten sich aktiv bei uns melden, um die Covid-19-Impfungen für den Kanton Schaffhausen zu übernehmen», sagt Margrit Østergaard, Leiterin des Covid-Teams.
Besonders gefährdeten Personen lege das Gesundheitsamt weiterhin eine Auffrischimpfung nahe, um einen schweren Krankheitsverlauf zu vermeiden. Die Impfung bleibt weiterhin kostenlos. Anders das Testen. Seit dem 1. Januar gehen die Kosten dafür zulasten der getesteten Person – ausser der Test wird von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet. Für sämtliche Mitarbeitende von Alters- und Pflegeheimen, sozialmedizinischen Institutionen sowie Spitexorganisationen übernimmt der Kanton die Testkosten noch bis Ende März. Dies, «um den Schutz von vulnerablen und besonders gefährdeten Personen in der kälteren Jahreszeit zu gewährleisten», heisst es in der Mitteilung. Und weiter: «Die Aufgaben der Coronapandemie stellten die Covid-19-Organisationen vor enorme Herausforderungen und generierten einen hohen Arbeitsaufwand.»
Seit Januar 2021 seien im Impfzentrum über 140'000 Impfdosen verabreicht und im Testzentrum «zu Spitzenzeiten» über 1700 Tests pro Woche durchgeführt worden. Die Corona-Hotline habe knapp 41'000 Anrufe für Impfanmeldungen, 46'000 Anrufe für Testanmeldungen und 15'000 Anrufe für Auskünfte zum Zertifikat entgegengenommen. Zeitweise seien über 200 Mitarbeitende beschäftigt gewesen. Der berufliche Hintergrund der Mitarbeitenden sei sehr unterschiedlich, von Berufseinsteigern, Studierenden bis zu Ärztinnen oder medizinischen Praxisassistenten.
«Einige der Mitarbeitenden haben wir via RAV rekrutiert», so Østergaard. Sie seien mit einem befristeten Arbeitsvertrag angestellt und wurden vorgängig über das Ende des Impfzentrums informiert. Viele Mitarbeitenden hätten bereits eine Anschlusslösung.