Guter Schulstart für Neulehrpersonen

Die Herbstferien sind fast vorbei, die Klassenzimmer in den Schulen ab Montag wieder gefüllt. Für 30 Lehrpersonen waren diese Ferien die ersten überhaupt in dieser Position. Im Sommer haben sie eine ­befristete Stelle angetreten – ohne Lehrerdiplom.

Elf der 30 Neulehrpersonen sind in den städtischen Schulen angestellt, schreibt ­Kathrin Menk, Bereichsleiterin Bildung, auf Anfrage. Das Fazit nach den ersten sieben Wochen Unterricht: «Von diesen elf Lehr­personen sind noch alle im städtischen ­Schuldienst und unterrichten weiterhin mit viel Freude und Motivation.» Abgesprungen oder neu dazugekommen sei niemand. All­gemein seien in der Stadt momentan bis auf eine Teilzeitstelle in der Heilpädagogik alle Stellen besetzt. «Wir sind alle dankbar, auf den Einsatz dieser Lehrpersonen zählen zu dürfen.»

Lehrpersonen eng begleitet

Auch die anderen 19 Unterrichtenden, welche diesen Sommer ihre Arbeit im Kanton ohne Diplom gestartet haben, sind weiterhin im Amt. Dies gab Peter Pfeiffer, Abteilungsleiter Schulentwicklung und Aufsicht beim Kanton, im Interview mit Radio Munot bekannt. Pfeiffer leitet das Projekt «ready for teaching 2022», welches die Neulehrpersonen über einen Intensivkurs auf den Schulstart vorbereitet hat (die SN berichteten).

Dank des Engagements aller Beteiligten sei der Schulstart gelungen, schreibt Ruth Marxer, Leiterin der Dienststelle Primar- und Sekundarstufe I, in Absprache mit Peter Pfeiffer auf Anfrage.

«Oft sind keine Neuigkeiten im Bereich Schule auch gute Neuigkeiten.»

Ruth Marxer, Leiterin Dienststelle Primar- und Sekundarstufe I Schaffhausen

Die Herausforderungen, die sich am Anfang stellten, unterschieden sich wenig von einem Start mit ausgebildeten Lehrpersonen. Für alle neu eintretenden Lehrpersonen sei die Gestaltung des Schulunterrichts in einem ersten Jahr herausfordernd. Das gute Mass an Vorbereitungszeit zu finden, bleibe für unerfahrene und oft auch erfahrene Lehrpersonen eine Herausforderung. Hinzu kommt: «Schülerinnen und Schüler suchen nach Schuljahresbeginn, der meist von Interesse an Neuem geprägt ist, Grenzen, loten aus, was möglich ist.»

Beim Meistern solcher Herausforderungen hätten Mentorinnen und Mentoren oder die Schulleitung die neuen Lehrpersonen unterstützt.

Die Neulehrpersonen besuchen neben dem Unterricht und während der Ferien verschiedene Schulungen von «ready for teaching 2022», in denen Fallbeispiele besprochen werden und Fragen gestellt werden können. In den Herbstferien fand erneut ein Intensivkurs statt, mit Themen wie Elterngespräche, Zeugnisse und Beurteilung oder Auftrittskompetenz. «Die Lehrpersonen wirken nach wie vor motiviert, sind gewillt, viel zu lernen», schreibt Marxer. «Eine grosse Freude an der Arbeit mit den Kindern ist deutlich spürbar.» Manche der Unterrichtenden haben bereits eine pädagogische Ausbildung im Ausland absolviert, die Diplome werden aber in der Schweiz nicht restlos anerkannt.

Erfreuliche Begegnungen mit Eltern

Ein flächendeckendes Elternfeedback zu der Lehrersituation sei nicht erhoben worden, so Marxer. Lehrpersonen würden aber in den «ready for teaching 2022»-Veranstaltungen von erfreulichen Begegnungen mit Eltern erzählen – sei dies während des Schulalltags, an Veranstaltungen oder bei Elterngesprächen.

Ausserdem: «Oft sind keine Neuigkeiten im Bereich Schule auch gute Neuigkeiten.» Bei der kantonalen Schulaufsicht seien bis dato keine Beanstandungen eingetroffen.