Impfzentrum-Mitarbeiter wegen gefälschter Covid-Zertifikate verhaftet

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen und der Schaffhauser Polizei haben sich über mehrere Wochen erstreckt. Im Oktober konnte die Polizei schliesslich einen Mitarbeiter des Kantonalen Impfzentrums sowie im November 2021 fünf weitere Personen wegen Vermittlung und Verkauf von gefälschten Impf-Zertifikaten festnehmen. Dies schreibt die Schaffhauser Polizei in einer Mitteilung.

Immer mehr Schweizer kaufen gefälschte Impfpässe

Artikel vom 1. Oktober 2021

Aufgeflogen ist der illegale Zertifikatshandel aufgrund eines anonymen Hinweises ans Fedpol. Dieses habe sich dann mit der Schaffhauser Polizei in Verbindung gesetzt. Gemäss den Hinweisen soll der Kantonsangestellte womöglich mehrere Hundert gefälschte respektive inhaltlich unwahre Covid-Impfzertifikate generiert und an Personen verkauft haben, welche nie die dafür notwendigen Impfungen erhalten hätten.

Bis zu 400 Franken für ein Zertifikat

«Um welche Person es sich beim mutmasslichen Fälscher handelte, war nicht einfach zu ermitteln», sagt der Erste Staatsanwalt Peter Sticher. Vom ersten Hinweis bis zur Verhaftung sei ungefähr ein Monat vergangen. Am Ende habe sich aufgrund eines Hinweises des Impfzentrums ein konkreter Verdacht ergeben. Es handelt sich dabei um einen 20-jährigen Mann aus dem Kanton Schaffhausen. Er befindet sich seit einem Monat in Untersuchungshaft.

«Um welche Person es sich beim Fälscher handelte, war nicht einfach zu ermitteln.»

Peter Sticher, Erster Staatsanwalt

Gemäss Sticher habe der Mann beim Impfzentrum in der Administration gearbeitet und dort Zugang zum offiziellen Programm des Bundes zur Ausstellung von Impfzertifikaten gehabt. Der Mann habe die gefälschten Zertifikate teils gratis erstellt, in den allermeisten Fällen habe er aber einen Preis von circa 300 bis 400 Franken pro Zertifikat verlangt. Die Käufer stammten hauptsächlich aus den Kantonen Schaffhausen, Zürich und St. Gallen.

Neben dem Mitarbeiter des Impfzentrums wurden laut Sticher fünf weitere Personen verhaftet, welche die Zertifikate vermittelt oder weiterverkauft haben sollen. Ihnen allen droht eine Strafe wegen Urkundenfälschung. Der Strafrahmen reicht von einer Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren. Auch den Käufern droht eine entsprechende Strafe.