Eltern demonstrieren auf dem Herrenacker

Eva Kunz | 
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Vor dem Erziehungsdepartement auf dem Herrenacker haben sich am Vormittag vor allem Eltern getroffen und für eine Petition Unterschriften gesammelt.

In die Höhe gehaltene Transparente und die Präsenz von Grosseltern und Eltern sollte auf die Gegnerschaft der Corona-Massnahmen an Schulen aufmerksam machen. So demonstrierten auf dem Herrenacker schätzungsweise rund 60 Personen. Für eine Petition sammelten sie zudem Unterschriften und gaben die Unterlagen gegen Mittag beim Erziehungsdepartement des Kantons Schaffhausen ab. Die Demonstration war bewilligt und verlief friedlich.

Unter den Erwachsenen waren auch ein paar Kinder. Um sie ging es an diesem Montag. «Wir stehen heute für unsere Kinder da und wollen sagen, dass die Massnahmen übertrieben sind», sagte Claudia Lehmann, Organisatorin der Kundgebung. Man wolle zeigen, dass es mehrere Eltern gebe, die die Massnahmen nicht verhältnismässig fänden.

In der Petition geht es im Wesentlichen um die Aufhebung der Maskenpflicht. Auch Massentests werden kritisch betrachtet. Zudem sind die Impfung ohne Einwilligung der Eltern und die Diskriminierung ungeimpfter Lehrpersonen ein Thema.

Dialog mit Eltern wichtig

Vor Ort war auch Christian Ulmer, Präsident Stadtschulrat Schaffhausen. Die Verunsicherung der Eltern könne er verstehen. «Es ist ein demokratisches Recht, sich auf der Strasse zu äussern.» Man habe gewusst, dass es auch eine Minderheit an Eltern gebe, die gegen die Massnahmen sei. «Ich finde es wichtig, dass man miteinander spricht und die Argumente austauscht», sagt er, «schlussendlich ist es für uns, die wir die Massnahmen der Gesundheitsbehörde umsetzen, auch wichtig, zu wissen, was die Minderheit darüber denkt.»

Die Argumente zu kennen, ist für Ulmer das eine. «Es ist aber nicht an uns, die medizinischen Diskussionen zu führen», betont er. «Am Schluss geht es darum, dass die Kinder zur Schule gehen können und, dass die Mehrheit dies mittragen kann.»

Auch Laura Gialluca, Leiterin Kommunikation Covid-19-Team war auf dem Herrenacker. Zur Kritik an den Massnahmen in Schulen sagt sie: «Das Covid-Team steht bereits seit Längerem im Austausch mit den Zuständigen.» Aufgrund der schweizweit angespannten Lage seien die geltenden Massnahmen an den Schulen aus Sicht des Covid-Teams notwendig, um für einen möglichst grossen Schutz der Schülerinnen und Schüler, der Lehrpersonen und deren Umfeld zu sorgen. «Ziel ist, dass der Unterricht wenn immer möglich vor Ort durchgeführt wird.»

Anliegen nicht neu

Und was sagt man beim Erziehungsdepartement zur Demonstration und den Forderungen? «Im Rahmen der Kundgebung wurden heute die Anliegen in Form von Unterschriftenbögen und Briefen ans Erziehungsdepartement abgegeben», schreibt der Erziehungsdirektor und Regierungsrat Patrick Strasser auf Anfrage. Die Anliegen seien nicht neu. Bis anhin seien sie vom Gesundheitsamt und vom Regierungsrat in die Überlegungen mit einbezogen worden. «Leider ist die aktuelle Lage mit den steigenden Fallzahlen in den Schulen momentan angespannt», schreibt er weiter.

Dass die jetzige Situation an den Schulen auch für die Erziehungsberechtigten nicht einfach sei, könne das Erziehungsdepartement verstehen. Wie Strasser schreibt, erreichen ihn aber längst nicht nur Anliegen für weniger strikte Corona-Massnahmen an Schulen. Forderungen gebe es in beide Richtungen. Von Seiten der Eltern käme auch der Wunsch nach strengeren Massnahmen.

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