Mit Mogli in die Tiefen des Theater-Dschungels

Schaffhauser Nachrichten | 
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Nach langer Pause ist das Kindertheater zurück mit Sir Rudyard Kiplings «Das Dschungelbuch».

von Liv Weltzien

Ganz ruhig wird es im Saal des Stadttheaters, als der Vorhang sich lüftet und den Blick auf eine farbenfrohe Dschungelwelt freigibt. Zwischen Lianen und dichtem Blattwerk nimmt ein fünfköpfiges Ensemble die kleinen Besucher des Kindertheaters mit, um in die Geschichte des Menschenjungen Mogli einzutauchen. Von Wölfen aufgezogen, soll er zurück zu Seinesgleichen, denn der böse Tiger Shir Khan hat es auf Mogli abgesehen und macht ihn zu einer Gefahr für das Wolfsrudel. Zusammen mit Panther Baghira bricht er deshalb widerwillig in Richtung Menschendorf auf. Es ist der Anfang einer abenteuerlichen Reise durch den dichten Dschungel, auf der Mogli auf so manchen skurrilen, aber auch liebenswerten Dschungelbewohner trifft.

«Ich und du, und du und ich, wir sind von gleichem Blut.»

Balu im «Dschungelbuch»

Da wäre zum Beispiel der tollpatschige Bär Balu, der zu Moglis bestem Freund wird und ihm lehrt: «Ich und du, und du und ich, wir sind von gleichem Blut.» Ein Bekenntnis der Freundschaft, aber auch ein Notruf, der drei Geier herbeiruft, die, nicht ohne Hintergedanken, Tieren in Not zur Rettung eilen. Als weiterer zwielichtiger Dschungelbewohner entpuppt sich die hungrige Schlange Kaa, die Mogli mit einem Affen verwechselt, und zu guter Letzt ist da natürlich noch Shir Khan, der Mogli bis zum Ende durch den ganzen Dschungel jagt.

Mit «Das Dschungelbuch» öffnet das Stadttheater am Wochenende seinen Saal nach einer langen Coronapause erstmals wieder für kleine Theaterbesucher. Als Musicalversion bringt das norddeutsche «Theater Lichtermeer» den Klassiker von Sir Rudyard Kipling in seiner ganz eigenen fantasievollen Version auf die Bühne. Flink schlüpfen die Schauspieler immer wieder in neue Rollen, um die Tiere, welche der junge Mogli auf seiner Reise trifft, darzustellen. So können die Zuschauer Wolf, Tiger und Elefant als Schattenspiel bestaunen. Die schrägen Geier hingegen kommen in Form von lustigen Handpuppen auf die Bühnen geflattert, um Mogli die Flucht zu ermöglichen. Auch Kaa schlängelt sich als riesige Puppe über die Bühne und wickelt sich um die nervigen Affen, die Mogli entführen wollen.

Untermalt wird die Geschichte über Freundschaft von schwungvoller und mitreisender Musik. Spätestens als Baghira und Balu auf der Suche nach dem verschwundenen Mogli «Gemeinsam sind wir stark» singen, klatscht der ganze Saal mit und das Publikum lässt die Darsteller am Ende erst von der Bühne, nachdem es eine Zugabe des Ohrwurms bekommen hat.

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