Dienstwaffe geht los: Staatsanwaltschaft legt Fall zu den Akten

Schaffhauser Nachrichten | 
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Beliebtes Modell: Die P30 von Heckler & Koch.

Der Polizist, der sich beim Hantieren mit seiner Waffe in die Hand schoss und bei seinem Kollegen ein Knalltrauma verursachte, wird nicht rechtlich belangt.

Der Fall des losgelösten Schusses bei der Schaffhauser Polizei wird zu den Akten gelegt. Die Staatsanwaltschaft habe den Fall untersucht und festgestellt, dass sich der Mann nicht strafbar gemacht hat, sagte Staatsanwältin Linda Sulzer gegenüber Radio Munot. Mitte November schoss sich ein Polizist durch die Hand. Zudem erlitt ein anderer Polizist ein Knalltrauma. Beide mussten ins Spital gebracht werden. Laut Sulzer löste sich der Schuss aus Versehen, als der Polizist seine Dienstwaffe vom einen Holster in das andere wechseln wollte.

«Problempistole»

Der Unfall ereignete sich beim Hantieren mit einer  HK P30. Diese Selbstladepistolen wurden vom deutschen Waffenhersteller Heckler & Koch speziell für die Polizei konzipiert. «Von der Grösse, dem Gewicht und dem Handling her ist das im Moment die optimale Polizeiwaffe», sagte Ravi Landolt im Mai dieses Jahres im Rahmen eines Einsatztrainings gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten».

Seit die P30 in Schweizer Polizeikorps eingeführt wurde, ist es zu mehreren Unfällen gekommen.Ende März 2019 wurde ein Thurgauer Polizist am Unterschenkel getroffen, als sich aus seiner Waffe im Holster ein Schuss löste. Ein Grund dafür ist, dass eine P30, die durchgeladen ist, sofort schussbereit ist. Im Gegensatz etwa zu einem Sturmgewehr, das zuerst entsichert werden muss, gibt es bei der P30 keinen Schutz. (r.)

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