Wintereinbruch am Wochenende: Winzer fürchten um ihre Reben

Ralph Denzel | 
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Der Schnee wird laut Roger Perret nur über 500 Meter liegen bleiben.

Es wird frostig die nächsten Tage. Was für die einen nur ein Ärgernis darstellt, ist für Winzer in der Region ein riesiges Problem.

Wer aufs Wochenende hin auf schönes Wetter gehofft hat, wird bitter enttäuscht. Es wird nochmal richtig frostig die nächsten Tage. Dazu soll es wie aus Eimern schütten. Nachts soll sogar Schnee möglich sein. Laut Roger Perret von Meteonews erwartet die Region in den nächsten Tagen eine massive Kaltfront. «Die ersten Vorläufer werden uns am Samstagvormittag treffen, am Nachmittag und Richtung Abend kommt dann die Hauptfront», so der Wetterexperte. Das bedeutet: Viel Regen und Schnee bis in die Niederungen.

Sollte es wirklich weiss werden, ist man bei der Stadt vorbereitet, so Werner Brütsch vom kantonalen Tiefbauamt: «Wir haben 24-Stunden-Pikettdienste und unsere Schneefahrzeuge sind weiterhin einsatzfähig.»

Winzer fürchten um ihre Reben

Anders sieht es bei den Winzern in der Region aus. Für die hat Roger Perret keine guten Nachrichten. So kann es in den kommenden Nächten Frost geben. Das ist gefährlich für die Trauben. «Die Reben vertragen derzeit keine Temperaturen unter Null Grad», sagt Hans-Walter Gysel, Berater für Weinbau beim kantonalen Landwirtschaftsamt. Besonders schwierig sei dabei auch der Regen, der die Trauben zusätzlich kälteanfällig mache: «Trockene Kälte vertragen die Reben besser als eine feuchte.»

Auch Daniel Walter, Winzer aus Löhningen, schaut sorgenvoll auf die nächsten Tage. «Wenn es richtig kalt wird, müssen wir mit massiven Ernteausfällen rechnen», fürchtet er.

Die Winzer in der Region haben noch all zu gut die Ernteausfälle aus dem Jahr 2017 im Kopf. Damals gab es auch einen sehr späten Frost, was zu Ernteausfällen von fast 90 Prozent bei manchen Reben führte.

Möglich ist dies auch an diesem Wochenende: So rechnet Roger Perret von Meteonews fast sicher mit Bodenfrost und auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Viele haben vorgesorgt

Viele Winzer haben deswegen bereits vorgesorgt. So sagt Jürg Schönenberger, Leiter Kulturen bei der Divino SA: «Wenn es soweit kommt, müssen wir vielleicht Frostkerzen aufstellen.» Diese seien aber teuer und würden die Temperatur auch nur um ein bis zwei Grad erhöhen. Auch mit den Erlebnissen von 2017 im Hinterkopf lassen viele Weinbauern mittlerweile  «Frostreserven» stehen.

Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick: Laut Roger Perret ist der Spuk mit der Kälte relativ bald wieder vorbei: Bereits am Dienstag kann man wieder Temperaturen um die 15 Grad erwarten.

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