Grösseres Fischsterben im Rhein setzt ein

Schaffhauser Nachrichten | 
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Es ist und bleibt kritisch für die Fische im Rhein. Bild: Maria Gerhard

Die ganzen Massnahmen zur Verhinderung eines Fischsterbens haben doch nicht ausgereicht: Im Rhein hat ein grösseres Fischsterben eingesetzt. Dies teilte der Kanton Schaffhausen am Montag mit.

Ein grösseres Fischsterben im Rhein hat begonnen. Bisher konnte dank der Zufuhr von kälterem Wasser Schlimmeres verhindert werden, doch nun setzt das Fischsterben ein, teilt der Kanton Schaffhausen mit. Die Temperaturen des Rheins sind viel zu hoch für die Tiere. Ab 23 Grad zeigen Äschen und Forellen erste Stresssymptome. Bei 24 bis 25 Grad wird es heikel - aktuell beträgt die Wassertemperatur im Rhein 27 Grad.

Der Rhein ist viel zu warm für die Fische.

Gestützt auf die Erfahrungen beim letzten Äschensterben im Jahr 2003 haben die Verantwortlichen die möglichen Rettungs- und Entsorgungsmassnahmen eingeleitet. Damals erreichte der Rhein ebenfalls eine Temperatur von 27 Grad - was zur Folge hatte, dass knapp 97 Prozent der Äschen oberhalb des Rheinfalls verendeten. Der Bestand dieser Art hat sich seitdem nie richtig erholen können. 

Bild: zVg

Zu den Schutz- und Rettungsmassnahmen gehört unter anderem, dass weitere Einmündungen von kleinen Bächen in den Rhein freigeschaufelt wurden, um die Fische mit kühlem Wasser zu versorgen. So wird zum Beispiel in Diessenhofen versucht, mit einem für Fische errichteten Auffangbecken gegen ein Fischsterben wie anno 2003 vorzugehen. Auch in der Bibermündung  wurde eine Kühlzone für die Fischer eingrichtet. «Dort sollte man aber nicht baden gehen, das stresst die Fische massiv, und sie kämpfen ohnehin schon ums Überleben», sagt der Fischereiaufseher. Vor Ort werden deshalb Plakate aufgestellt, um darauf aufmerksam zu machen, und die Zonen werden zum Teil mit Ölsperren markiert und abgesperrt. «Leider halten sich viele Leute nicht daran», sagt Fischereivereinspräsident Samuel Gründler.

Nicht alle Fische leiden unter der Hitze. Manchen Arten kommt sie sogar entgegen. Gemäss Fischereiverein häufen sich die Meldungen von Welsen im Rhein. Eine gute Nachricht ist das allerdings nicht: Welse sind ein weiterer Konkurrent für die bestehende Fischpopulation.

Heute Nachmittag will der Kanton bei einer Medienorientierung genauer über die aktuelle Situation informieren. (mit Material von Radio Munot und sda)

 

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