Schöne Strecken zu entdecken: Vier Velotouren – für jeden Geschmack
Der Rhein, die Weindörfer und die herrlichen Aussichten: Die Region Schaffhausen hat viel zu bieten. Wir stellen der Leserschaft vier Velotouren vor. Für jeden ist was dabei.
Der Sommer zeigt die Natur in ihren schönsten Facetten: Der Rhein glitzert in der Sonne, der Wind weht durch die gelben Sonnenblumenfelder, und im Wald hört man die Vögel singen. Da muss man doch kribbelig werden. Die Lust, die Umgebung zu erkunden und neue Orte zu entdecken, wird geweckt. Und was gibt es Schöneres, als die Freizeit an der frischen Luft zu verbringen?
Diesen Monat sind wir in die Pedale getreten, an den nördlichsten Punkt der Schweiz geradelt und haben den höchsten Punkt von Schaffhausen erklommen. Wir stellen Ihnen vier Velotouren in der Umgebung vor, die eine Mischung aus Sport, Entspannung und Sehenwürdigkeiten bieten.
Die Tour für Weinliebhaber
Bei dieser Velotour erlebt man das pure Landleben im sonnenverwöhnten Klettgau. Die Strecke ist geprägt von weiten Kornfeldern und Rebbergen. Beim Vorbeifahren sagt man sich «Grüezi», und Kinder essen vor dem Dorfladen ihre Glace. Übrigens: Mehr Traktoren als Autos werden den Velofahrerinnen und Velofahrern auf dieser Strecke begegnen.
Die Tour beginnt in Trasadingen, dort folgen wir dem Rauschen des Bachs und dem Zirpen der Grillen. Im Weinbaudorf Hallau geniessen wir die Rebenlandschaft und winken etliche Male den Bauern zu. Eine Bäuerin stoppt sogar ihren Traktor und lässt uns den Vortritt, da wir ohnehin schneller seien, sagt sie und lacht.Wo sonst erlebt man so etwas, wenn nicht auf dem Land? In Oberhallau werden besonders Kinder ihre Freude haben: Viele Pferde grasen auf den Wiesen und lassen sich streicheln.
Vorbei an Sonnenblumenfeldern fahren wir in Richtung Löhningen.
Der Wind streift das Gesicht, und Sonnenstrahlen wärmen die Haut. Nun ist es Zeit für eine Pause: Wir setzen uns auf eine einsame Wiese, essen unseren Proviant und geniessen das warme Wetter. Danach steigen wir wieder auf den Sattel, weit ist es nicht mehr. Wir treten in die Pedale und bewältigen die letzten Kilometer und sind überrascht, wie schnell wir in Beringen ankommen. Wer mag, kann auf dieser Tour entweder den Siblinger oder den Beringer Randenturm besuchen.
Eine herrliche Aussicht ist garantiert.
Start: Bahnhof in Trasadingen
Ziel: Badischer Bahnhof in Beringen
Länge: 15 Kilometer Dauer: circa 2 Stunden
Höhenmeter: 100 Meter
Lohnenswert: Bergkirche St. Moritz, Hallau, Weinbaumuseum Hallau, Siblinger und Beringer Randenturm, Schwimmbad Beringen
Einkehrmöglichkeiten: Fassbeiz Trasadingen, Restaurant Beringer Randenturm, Picknicken
Die Tour für sportliche Biker
Kleine Dörfer, grosse Naturerlebnisse: Die Randentour ist eine vielfältige Strecke. Gleich vorweg: Diese Velotour ist anstrengend. Oft geht es mächtig bergauf und teilweise über schwierige Passagen mit Wurzeln und Kies. Aber: Es lohnt sich! Weshalb? Man wird mit rasanten Abfahrten und vielen Highlights belohnt, wie beispielsweise dem Hagenturm in Merishausen. Von dort aus bietet sich ein Panoramablick auf den Schwarzwald, den Hegau und sogar die Alpen.
Start der Tour ist der Bahnhof Schaffhausen. Dort folgen wir der SchweizMobil-Route 753 nach Thayngen. Sehenswert ist das Kesslerloch. Die Biber entlang fahren wir durch den Reiat. In Opfertshofen folgen wir nun der Bikeroute 50, und die hat es mächtig in sich. Wir schnaufen um die Wette, bis wir am nördlichsten Punkt der Schweiz angekommen sind, nämlich dem Schwarzen Stein in Bargen.
Einige Schluck Wasser trinken und Schnürsenkel neu binden: Wir sind parat für den schwierigen Abschnitt bis zum Hagenturm. Bei dieser Aussicht vergisst man gleich die ganze Anstrengung und kann neue Energie tanken für die nächste Waldstrecke.
Danach fahren wir an den Trockenwiesen beim Chrüzweg vorbei, erreichen Hemmental und folgen den Velowegschildern zurück nach Schaffhausen.
Schaffhausen– Thayngen– Merishausen– Schaffhausen
Start: Stadt Schaffhausen
Ziel: Bahnhof Schaffhausen
Länge: 48,2 Kilometer Dauer: circa 5½ Stunden
Höhenmeter: 1150 Meter
Lohnenswert: Kesslerloch, Schwarzer Stein (nördlichster Punkt der Schweiz), Hagenturm, Trockenwiesen
Einkehrmöglichkeiten: Feuerstellen, «Reiatstübli» in Opfertshofen, Restaurant Frieden in Hemmental
Die Tour für Geniesser
Wer den Rhein in vollen Zügen geniessen möchte: rauf aufs Rad in Richtung Stein am Rhein. Startpunkt ist die Schifflände in Schaffhausen. Diese grenzüberschreitende Velotour ist auch geeignet an heissen Tagen, da man jederzeit baden gehen kann. Ebenfalls führen manche Streckenabschnitte in den kühlen Wald hinein. Unser Motto für die Tour: «Immer den Rhein entlang».
Von Schaffhausen aus fahren wir über die Grenze nach Büsingen und gleich weiter Richtung Gailingen.
Von dort aus geht es weiter nach Stein am Rhein. Hier geniessen wir das Städtchen: Wir kühlen uns im Rhein ab und geniessen danach ein kühles Getränk in der idyllischen Altstadt.
Schaffhausen–Gailingen–Hemishofen– Stein am Rhein
Start: Stadt Schaffhausen
Ziel: Bahnhof Stein am Rhein
Länge: 20,5 Kilometer
Dauer: circa 1.30 Stunden
Höhenmeter: circa 130 Meter
Lohnenswert: Diverse Badis am Rhein, Altstadt Stein am Rhein, Rheinrundfahrt in Stein am Rhein
Einkehrmöglichkeiten: Restaurants in Schaffhausen, Rheinuferpark Gailingen, diverse Cafés und Restaurants in Stein am Rhein
Die Tour für Abenteurer
Sonnencreme und Wasserflaschen eingepackt? Ja. Wir sind bereit für die Sightseeing-Velotour. Von Schaffhausen aus machen wir uns auf den Weg zum Rheinfall in Neuhausen. Das Naturspektakel fasziniert uns jedes Mal aufs Neue. Da der Rheinuferweg in Flurlingen wegen Erdrutsch gesperrt ist, schieben wir die Fahrräder den Fussgängerweg entlang bis zum Schloss Laufen. Auch auf der Zürcher Seite bietet sich eine schöne Sicht auf den Wasserfall.
Wir machen eine kurze Pause und schauen den gut gelaunten Touristen zu, wie sie mit den Plastikkühen für ein Foto posieren. Danach radeln wir über Dachsen nach Rheinau. Dort lohnt sich ein Besuch der Klosterkirche allemal. Nun geht es weiter nach Ellikon am Rhein.
Dort folgt unser persönlicher Höhepunkt: die kurze Überfahrt mit der Fähre nach Nack auf der deutschen Seite. Nachdem wir die Glocke geläutet haben, kommt auch schon die «Rüedifahr». In Nack folgen wir dem holprigen Weg bis nach Rüdlingen.
Wir fahren entspannt die letzten Kilometer nach Rafz und radeln zurück an unseren Ausgangspunkt.
Schaffhausen–Laufen– Rheinau–Rafz
Start: Stadt Schaffhausen
Ziel: Bahnhof Rafz Länge: 26 Kilometer
Dauer: circa 2.30 Stunden Höhenmeter: circa 250 Meter
Lohnenswert: Rheinfall auf der Neuhausen und der Laufener Seite, Klosterkirche Rheinau, «Rüedifahr» von Ellikon am Rhein nach Nack (D)
Einkehrmöglichkeiten: Schlössli Wörth, Restaurant Schloss Laufen, Rhygarten in Ellikon