Werbeaktion mit dem FC St. Gallen sorgt in Schaffhausen für Ärger

Daniel Zinser | 
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Mit solchen Plakaten bewirbt der Ostwind in den Schaffhauser Bussen die Aktion mit dem FC St. Gallen Bild: OPP

Der Ostwind-Tarifverbund wirbt mit dem FC St. Gallen in Schaffhauser Bussen und Zügen. Ein Stich ins Herz der FCS-Fans. Jetzt soll die Aktion früher als geplant beendet werden.

Der Ärger ist gross unter den Anhängern des FC Schaffhausen. «Was soll das? Diese Werbung hat in Schaffhausen nichts zu suchen», liest man auf Facebook. Oder noch stärker ausgedrückt: «Ich könnte gleich kotzen». Grund für den Unmut der gelb-schwarzen Fussballfans ist die neuste Werbeaktion des Tarifverbunds Ostwind, zu welchem der Kanton Schaffhausen seit Januar gehört. Beim Kauf einer Multitageskarte erhält der Kunde einen Fanschal des FC St. Gallen gratis. Alternativ kann er zwei Matchtickets für den Preis von einem kaufen.

Im Stammland des Ostwindverbundes macht diese Aktion durchaus Sinn. Ist der FC St. Gallen doch der grösste Sportverein der Region und zieht alle zwei Wochen über 10‘000 Fussballfans in den modernen Kybunpark. «Der FC St. Gallen ist ein Partner, mit dem man Kunden anspricht», erklärt Werner Thurnheer, Geschäftsführer des Tarifverbundes. Die Aktion laufe im ganzen Ostwindgebiet, man wolle sie ja schliesslich niemandem vorenthalten.

Reaktion auf Reklamationen: Aktion wird in Schaffhausen früher beendet

In Schaffhausen ist der Widersacher aus der Ostschweiz aber nicht besonders beliebt. Die Rivalität zwischen den Fangruppierungen geht über Jahre zurück und war vor allem in den Super-League-Zeiten der Schaffhauser stark ausgeprägt. Wohl nur gerade der FC Winterthur steht bei den Schaffhauser Fans stärker in Missgunst. Dies macht sich nun bemerkbar. Am Bahnhof wurde ein Plakat der Werbeaktion runtergerissen.

Bei den Verkehrsbetrieben Schaffhausen gingen verschiedene Reklamationen ein. «Der FC Schaffhausen ist im Kanton sehr beliebt, der FC St. Gallen daher eher weniger», so Mediensprecher Christoph Wahrenberger. Auf die Reaktionen habe man nun reagiert. «Wir haben gewisse Werbemittel schon entfernt, darüber hinaus werden wir die Aktion früher beenden als in anderen Regionen», erklärt Wahrenberger.

«Das tut mir leid»

Auch Ostwind-Geschäftsführer Werner Thurnheer zeigt Verständnis für den Ärger der Schaffhauser Fans. «Wir wollen unseren Kunden etwas bieten, dass das manchen sauer aufstösst, tut mir leid» Die Aktionen sind jeweils für das ganze Verbundsgebiet geplant. So hätte man in den letzten Jahren schon Partnerschaften mit Bergbahnen oder Museen gehabt. Aktionen, die in Schaffhausen in Zukunft wohl besser ankommen, als diejenige mit dem FC St. Gallen.

Auch beim FC Schaffhausen versteht man den Ärger grundsätzlich. «Klar das diese Aktion nicht jedem gefällt in Schaffhausen, aber da können wir nichts daran ändern», erklärt Geschäftsführer Marco Truckenbrod Fontana.

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