Mutmasslicher Mord in Gaienhofen: Polizei durchsucht Umland

Ralph Denzel | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
Seit Juni wird in Gaienhofen ein Mann vermisst. Die Polizei geht davon aus, dass er Opfer eines Gewaltdeliktes wurde.

Noch immer fehlt jede Spur von dem 51-Jährigen, der im Juni in einem Ortsteil der deutschen Gemeinde Gaienhofen verschwand. Die Polizei intensiviert ihre Suche.

Anfang Juni verschwand ein 51-Jähriger aus seinem Wohnort Hemmenhofen, einem Ortsteil von Gaienhofen. Angehörige des Mannes verständigten daraufhin die Polizei, welche «umfangreiche Nachforschungen am Wohnort des Mannes sowie in dessen persönlichem Umfeld» startete. Dabei stiessen die Ermittler auf einen schwerwiegenden Verdacht: Der Mann wurde vermutlich getötet.

Für die Aufklärung des Falls wurde eine Sonderkommission mit Sitz im deutschen Friedrichshafen eingerichtet. Konkrete Hinweise auf den Verbleib des Opfers gab es lange nicht. Wie jetzt jedoch Oliver Weißflog, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, gegenüber dem «Südkurier» sagte, konzentriere man sich bei der Suche auf ein Waldstück in der Nähe des Ortes: «Theoretisch kann er überall sein, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Leiche irgendwo hier ist, ist höher», so Weißflog. Demnach durchforstete in der vergangenen Woche eine Hundertschaft von Polizisten das betreffende Gebiet. Zuvor waren auch Suchaktionen auf dem Bodensee ohne Ergebnis durchgeführt worden. 

Schwester und Schwager anscheinend tatverdächtig

Was genau mit dem Mann passierte, ist aber weiterhin Gegenstand laufender Ermittlungen: Im Zuge dieser hatte die Polizei drei Tatverdächtige inhaftiert, wovon einer wieder freigelassen wurde. Die anderen beiden Personen, die laut einer früheren Medienmitteilung des Polizeipräsidiums Konstanz der Drogenszene zuzurechnen seien, befinden sich weiterhin wegen dringenden Tatverdachts in U-Haft. Laut Südkurier-Informationen soll es sich dabei um die Schwester und den Schwager des Opfers handeln.

Weitere Auskünfte wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht geben.

Eine «Leiche» wird es wohl nicht geben

Der Ulmer Rechtsmediziner Erich Miltner sagte gegenüber dem «Südkurier», dass es eher unwahrscheinlich sei, dass man noch eine Leiche des Opfer fände. Wenn ein Mensch einen ganzen Sommer der Witterung ausgesetzt sei und im Wald läge, würde man in der Regel «nur noch Knochen» finden. Zudem wäre es nicht ungewöhnlich, wenn diese Überreste dann noch von Tieren verschleppt werden würden, so Miltner. Es sei daher wahrscheinlicher, dass die Polizisten Knochen- und Kleidungsstücke finden würden, aber wohl eher kein vollständiges Skelett. 

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren