Untersuchung bestätigt: der Wolf ist zurück

Es war ein Wolf, der im Zürcher Weinland und im Thurgau Schafe gerissen hat. Das zeigen die Untersuchungsergebnisse.
Ein Wolf hat das Schaf gerissen, das am 2. März 2017 im Zürcher Weinland durch Bisse getötet wurde. Das zeigen die nun vorliegenden Resultate der genetischen Untersuchungen des Laboratoire de Biologie de la Conservation de l'Université de Lausanne. Das Schaf wurde der Fischerei- und Jagdverwaltung nach dem Vorfall von der Polizei übergeben. Es wurde nicht, wie am 3. März von der Baudirektion gemeldet, in Andelfingen, sondern im wenige Kilometer entfernten Laufen-Uhwiesen gerissen, wie sich mittlerweile herausstellte. Dem Halter des gerissenen Schafes wird der entstandene Schaden von Kanton und Bund vergütet.
Nach 200 Jahren zurück im Thurgau
Zur gleichen Zeit wurden in den Regionen Hohentannen und Uesslingen im Kanton Thurgau mehrere gerissene Schafe aufgefunden. Die Analyse der Rissbilder deutete auf ein grösseres Raubtier als Verursacher hin und legte die Vermutung nahe, dass es sich um einen Wolf handeln könnte, wobei auch ein grosser Hund als Verursacher möglich gewesen wäre. Die Resultate der genetischen Untersuchungen bestätigen nun ebenfalls, dass auch die Risse aus dem Thurgau definitiv von einem Wolf stammen. Damit ist der Wolf definitiv, nach 200 Jahren Abwesenheit, in sein ehemaliges Verbreitungsgebiet im Kanton Thurgau zurückgekehrt.
Herkunft und Aufenthalt sind offen
Zurzeit können über die Herkunft des Wolfes noch keine Angaben gemacht werden. Ob sich der nachgewiesene Wolf noch in der Region aufhält, ist offen. Konkrete Hinweise auf seine Anwesenheit sind seit den Vorfällen ausgeblieben. Bei der grossen Mobilität von Wölfen, die in einer Nacht problemlos mehrere Kilometer zurücklegen können, ist es durchaus möglich, dass dieser Wolf nur durch die Region durchgewandert ist und sich aktuell bereits anderswo aufhält.
Ob es sich bei den gerissenen Schafen aus dem Thurgau und dem Zürcher Weinland, um denselben Wolf handelt ist noch nicht vollständig geklärt. «Die Gen-Analyse hat beim ersten Durchlauf bestätigt, dass es sich um einen Wolf handelt. Zurzeit laufen jedoch weitere Untersuchungen, um herauszufinden, ob es sich um verschiedene Wölfe oder denselben handelt», bestätigt Roman Kistler, Amtsleiter der Jagd- und Fischereiverwaltung des Kanton Thurgau.