Tür 6: Weshalb wir für Sie kein Weihnachtsständchen mehr singen

Fabienne Jacomet | 
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Wir wünschen viel Spass mit dem heutigen Törchen des SN-Adventskalenders! Bild: unsplash/Andri Aeschlimann

Jedes Jahr zerbrechen wir bei den SN uns den Kopf, was wir Ihnen zur Adventszeit alles bieten könnten. Und da das Budget für Schaffhuuser Züngli für alle Abonnenten nicht ausreicht, sind wir auf kreative Inputs angewiesen.

Alle bisher geöffneten Adventskalendertörli finden Sie hier

Und diese kommen immer in Hülle und Fülle. Aber ich musste feststellen, dass es ein schwieriges Unterfangen ist, sich bei der Festlegung der Themen einig zu werden. Beim Vorschlag, im Samichlauskostüm auf dem Fronwagplatz einen Flashmob anzuzetteln, hiess es beispielsweise, das sei zu aufwendig und schwierig. Nachvollziehbar. Zudem müssten einige von uns – ich inbegriffen – erst einmal tanzen lernen. Und zugegeben, auch als Grinch verkleidet mit den E-Trottis durch die Stadt zu fahren, war vielleicht nicht die beste Idee – niemand ist perfekt.

Aber was ist falsch daran, gemeinsam ein Weihnachtslied einzustudieren? Es muss ja nicht das anspruchsvollste Lied sein. Sonst sind wir uns ja auch für nichts zu schade – wir trauen uns schliesslich alle zwei Wochen in die Sitzungen des Kantons- und des Grossen Stadtrats.

Und vor sechs Jahren durften einige meiner Kolleginnen und Kollegen ihre Schauspielkünste unter Beweis stellen und das Musikvideo zu «Last Christmas» nachstellen:

Klar, es ist nicht Oscar- oder Grammy-würdig. Aber dieser Ohrwurm geht immer. Und irgendwie ist es ja herzig. Kurz stand deshalb auch mal im Raum, «All I Want for Christmas is You» nachzustellen. Leider wollte sich niemand in rote Leggins zwängen, deshalb ist diese Idee dann auch gestorben.

Letztes Jahr sollte es etwas komplett Neues sein. Wir haben gebacken, Geschenke eingepackt und einen Baum dekoriert.

Zudem hat sich meine Kollegin in ein Samichlauskostüm gewagt – und erzählt heute noch, wie sehr der falsche Bart gestunken hat. Wir müssen alle Opfer bringen.

Der Drehtermin war übrigens am Morgen nach dem Weihnachtsapéro angesetzt. Die Person, die das geplant hat, wird immer noch kritisiert deswegen (zu Recht, wie ich finde). Die Aufräumarbeiten zogen sich dann ähnlich lange hin, wie jene im Gotthardtunnel.

Aber zurück zum Liedersingen. «Wieso singen wir nicht mehr?», fragte ich diverse Menschen in der Meierei. Immer wurde abgewinkt, geschwiegen, einige erröteten – schlimmer als bei Pressekonferenzen zu heiklen Themen wie dem CS-Untergang.

Ich liess nicht locker und schliesslich fand ich in den dunklen Abgründen unseres Archivs die dreiminütige Antwort in Form eines Videos:

Und prompt entschied ich, nicht mehr zu fragen. Doch wer weiss, vielleicht wagen wir ja doch irgendwann einen neuen Versuch.

Für Liedervorschläge sind wir offen.

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