BAG denkt über «Mini-Lockdown» nach

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Die Infektionszahlen steigen aktuell rasant in der Schweiz. Bild: Melanie Duchene

Ein zweiter Lockdown ist in Anbetracht der steigenden Infektionszahlen in der gesamten Schweiz nicht gänzlich ausgeschlossen. Das hat Stefan Kuster, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), an einer Medienkonferenz am Dienstag in Bern erklärt. Bei einem sogenannten «Circuit Breaker», auf deutsch in etwa «Überlastschalter», würde das öffentliche Leben für eine kurze Zeit heruntergefahren werden, ähnlich wie bereits im März diesen Jahres. Aktuell hat Wales so einen «Mini-Lockdown» beschlossen: Ab Freitag gilt dort der Lockdown für zwei Wochen. Läden, Restaurants und Pubs müssen schliessen und die Leute sind dazu aufgefordert, in dieser Zeit zu Hause zu bleiben. So soll das Virus eingedämmt werden. 

Stefan Kuster sagte zu «Circuit Breakers»: «Die Circuit Breakers werden natürlich im Moment geprüft.» Er unterstrich dabei, dass das BAG «jede mögliche Massnahme überprüfen» wolle, die bei der Eindämmung des Virus helfen könnte.

Gleichzeitig schränkte der Experte auch ein: «Zu dem Zeitpunkt, an dem man wieder aufhört, sieht man aber noch keine Resultate. Ich stelle es mir schwierig vor, mit dem Lockdown aufzuhören, wenn die Ansteckungen noch nicht sinken.»

Auch Thomas Steffen, Kantonsarzt Basel-Stadt und Vorstandsmitglied der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, sagte bei der Medienkonferenz in Bern, solche kurzzeitigen Timeouts seien nicht ausgeschlossen, man habe aber auch noch nicht genügend Erfahrung, ob sich das wirklich lohne.

Trotz der düsteren Aussichten machte Kantonsarzt Thomas Steffens Mut: «Wir müssen jetzt durch diese zweite Welle durch. Aber irgendwann wird es Frühling und der Tunnel hört auf. Das müssen Sie im Blick haben. Wir werden da rauskommen.» (rd)

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