BAG empfiehlt den Kantonen Maskenpflicht in Geschäften

Kommt die Maskenpflicht in Geschäften? BAG-Direktor Pascal Strupler empfiehlt dies den Kantonen.
Der Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), Pascal Strupler, sagte bei einer Medienkonferenz in Bern, dass man den Kantonen empfiehlt, in Geschäften und in öffentlichen Räumen eine Maskenpflicht einzuführen. Zudem sprach er sich für eine konsequente Abgabe von Kontaktdaten in Restaurants und Clubs und eine Beschränkung von Ausgehlokalen auf 100 Personen. «Wir müssen jetzt einen Gang hochschalten», warnt er eindringlich. Es läge in der Zuständigkeit der Kantone, die Massnahmen zu verschärfen. Er habe sich am Donnerstag mit den Gesundheitsdirektoren unterhalten. Einige Kantone habe bereits strengere Massnahmen eingeführt.
Man sei der Meinung, dass diese Massnahmen besser koordiniert werden sollten. So forderte Strupler einheitliche und widerspruchsfreie Anweisungen. Einen erneuten Lockdown wolle man um vermeiden. Er rief jedoch ins Gedächtnis: «In den vergangenen Wochen habe ich immer wieder gehört, dass wir in einer Zeit ‹nach Corona› sind. Die heutigen Zahlen zeigen, dass dies nicht so ist», sagt BAG-Chef Strupler. Die Pandemie sei nicht vorbei, man müsse nach wie vor darauf arbeiten, die Fallzahlen zu senken.
10 Prozent Infektionen im Ausland
Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit vom BAG, sagte, dass aktuell «9000 Menschen aus dem Reiseverkehr in Quarantäne» befänden. «Das ist eine gute Zahl, grundsätzlich. Sie sind sich bewusst, dass sie helfen müssen, das Virus einzuschränken», so Mathys. Stand Donnerstag seien etwa zehn Prozent der Angesteckten zuvor im Ausland gewesen – sechs Prozent waren zuvor in einem Land der Risikoliste.
Im Kanton Schaffhausen ist die Situation etwas anders: Dort haben sich bisher 115 Personen mit dem Virus angesteckt. Das bedeutet, dass in der letzten Woche 12 neue Fälle im Kanton aufgetreten sind.
Ein Grossteil davon hat sich laut Laura Gialluca, Leiterin Contact Tracing und Covid-Hotline Kanton Schaffhausen, im Ausland angesteckt: «Basierend auf den Daten der letzten Woche erfolgten ca. 80 Prozent der Ansteckungen mit hoher Wahrscheinlichkeit im Ausland.» Bei den restlichen 20 Prozent sei es wahrscheinlich, dass eine Ansteckung innerhalb der Familie erfolgte.
Contact-Tracing funktioniert noch
Laut dem obersten Kantonsarzt, Rudolf Hauri, können die Kantone das Contact-Tracing derzeit noch bewältigen. Er warnte jedoch, dass Contact-Tracing-Stellen an Grenzen geraten, wenn sie nach einem Fall in einem Club hunderten Kontakten nachgehen müssen. Die Teams würden deshalb ausgebaut. Im Kanton Schaffhausen sei man, trotz der steigenden Zahlen, aktuell noch gut in der Lage, das wichtige Contact-Tracing durchzuführen, versichert Gialluca in einem früheren Gespräch: «Seit ca. 2.5 Wochen kann der Ansteckungsort mit hoher Wahrscheinlichkeit eruiert werden.» (rd)