SwissCovid-App macht Probleme, Infektionszahlen steigen wieder

Schaffhauser Nachrichten | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
Vor allem auf älteren Geräten macht die App Probleme.

Seit Donnerstagnacht ist die SwissCovid-App verfügbar. Bereits 150'000 mal wurde sie runtergeladen. Funktionieren tut sie allerdings nicht immer. Gleichzeitig steigen die Fallzahlen wieder.

In Bern wurde an einer Medienkonferenz die seit Donnerstag verfügbare SwissCovid-App vorgestellt und auch über die neusten Entwicklungen rund um das Coronavirus bekanntgegeben. Dies in Anbetracht dessen, dass es die Fallzahlen in den letzten Tagen wieder ansteigen. So meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Morgen 52 neue bestätigte Fälle der Krankheit. Insgesamt gebe es aktuell 31‘428 Fälle. Dazu sagte Angela Schwab, die stellvertretende Leiterin Fachbereich Operationen beim BAG, dass aus dem Monitoring ersichtlich sei, dass sich die Menschen wieder häufiger bewegen mit dem ÖV oder den privaten Autos.

Speziell im ÖV würden sich die Leute nicht an die Empfehlungen halten: Obwohl dort öfter der Mindestabstand nicht eingehalten werden könnte, würden viele Menschen trotzdem keine Maske tragen. «Die Menschen halten sich nicht an die Empfehlungen», so Schwab. Laut Marcel Salathé, Professor EPFL, läge die sogenannte Reproduktionszahl im Moment bei rund 1 oder leicht darüber.

«Das Contact Tracing muss jetzt funktionieren», sagt Stefan Kuster, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten BAG. Man sehe aber, dass einige Fälle von Reisenden aus dem Ausland «importiert» würden, sagt Kuster. Aktuell seien sieben Fälle aus Serbien bekannt, so Kuster. Mit dem Land bestünden zwar noch Einreisebeschränkungen, doch in Ausnahmefällen sei eine Einreise möglich. «In Serbien ist die epidemiologische Lage unklar», sagt Kuster. Man beobachte das.

150‘000 Downloads bis zum Mittag

Gleichzeitig wurde auch über den Launch der neuen Covid-App eingegangen: Mathias Wellig, Geschäftsführer der Firma Ubique, zeigte sich erfreut: «Die App wurde heute Morgen bereits 150'000-Mal neu installiert.» Sang-Il Kim, Leiter Abteilung Digitale Transformation beim BAG, rief dazu auf, dass jeder die App runterladen solle. «Laden Sie die App auf ihr Handy, die App tut ihnen nicht weh. Aber sie hilft der Gesellschaft.» Er versicherte, der Datenschutz sei gewährleistet. Wie viele Nutzer letztlich die App runterladen müssten, konnte er nicht sagen: «Ich wäre zufrieden, wenn 20 Prozent aller Smartphones die App installiert hätten», so Kim.

Problematisch sei aktuell, dass die App im Ausland nicht funktioniere und auch bei älteren Modellen Probleme machen könnte. an arbeite aber mit den Kollegen im Ausland zusammen, sagt BAG-Vertreter Kim. So könnte allenfalls eine Kompatibilität der Schweizer App mit anderen europäischen Apps hergestellt werden. Es brauche aber nicht nur technische Anpassungen, sondern auch noch weitere zwischenstaatliche Regelungen.

Da die App vor allem auf älteren iOS Geräten mache, sagte Mathias Wellig: «Bei iOS hat das schlicht mit dem Einbezug der Apple-Schnittstelle zu tun. Ältere Geräte können diese Schnittstelle nicht nutzen.» (rd)

Im Beitrag von Radio Munot können Sie nachhören, wie die App funktioniert:

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren