Fünf Autofahrer, die Sie auf der Strasse treffen

Daniel Zinser | 
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Auf den Schweizer Strassen trifft man auf die verschiedensten Autofahrer. Bild: Key

Auf den Strassen ist über die Ostertage viel los. Sind Sie auch unterwegs? Dann sind sie vielleicht auf diese fünf Typen getroffen.

Der Ruhige


Von diesem Typ bräuchte es mehr auf den Schweizer Strassen. Auch wenn sein Familienvan mit drei quengelnden Kindern gefüllt ist, die Sicht schlecht ist und der Stau vor dem Gotthard fast schon gigantische Ausmasse annimmt, bleibt er völlig entspannt.  Wenn die Kinder zum gefühlt 50. Mal die gleiche CD mit Kinderlieder hören wollen, lässt er sich nichts anmerken. Der Toilettenhalt der alle 30 Minuten erfolgen muss, nimmt er mit einer stoischen Gelassenheit hin, die seinesgleichen sucht. Trotz allem bleibt er auf der Strasse freundlich und zuvorkommend.

 

Der Wütende


Ein schwieriger Fall. Sobald dieser Typ in sein Auto steigt, steigt auch sein Puls. Schon beim Einbiegen in die Hauptstrasse ärgert der Wütende sich über die restlichen Verkehrsteilnehmer, die  seiner Meinung nach wie immer nicht mitdenken. Muss sein Vordermann aus unbestimmten Gründen einmal abrupt bremsen, ist es um seine Geduld geschehen.  «Hast du deinen Führerschein im Lotto gewonnen?»  schreit er seine Frontscheibe an. Dazu wird das Steuerrad kräftig malträtiert und ein grummelndes «Vollidiot» nachgeschoben. Im regelmässigen Takt wird das Radio nun durch wüste Beschimpfungen übertönt. Dazu kommen obszöne Gesten gegen andere Verkehrsteilnehmer. Die Hupe ist nun häufiger im Einsatz als der Blinker.

 

Der Orientierungslose


Wenn der Orientierungslose seine Mutter in der Nachbarstadt besucht, ist Google Maps gefordert.  Das die App auf der kurzen Strecke die Route drei Mal neu berechnen muss, ist keine Seltenheit. Wenn dieser Typ mit seinem Auto an einem markanten Gebäude vorbeifährt, hat er dieses keine 10 Sekunden später wieder vergessen.  Das Navigieren nach Strassenschildern bleibt für ihn eine geheimnisvolle Wissenschaft.  Kollegen rechnen bei ihm gut und gerne zehn Minuten Verspätung ein, schliesslich braucht jeder Extrakilometer seine Zeit. Gefahr droht, wenn der Orientierungslose an einer Kreuzung auf den Wütenden trifft und beim Studieren der Strassenschilder zu lange zögert. Ein Hupkonzert ist vorprogrammiert.

 

Der Angeber


300 Pferdestärken müssen es schon sein. Ansonsten steigt der Angeber gar nicht erst ins Auto ein. Das Aufheulen des Motors hat auf ihn eine beruhigende Wirkung. Muss er vor Ampeln warten, verkürzt er sich damit die Wartezeit. Als positiver Nebeneffekt werden die anderen Verkehrsteilnehmer auf sein tolles Auto aufmerksam.  Dieses sieht  ausserdem die Waschanlage öfters als er seine Freundin.  Das Auto muss schliesslich einen gepflegten Eindruck machen. Apropos Freundin: Die sitzt im Auto ausschliesslich auf dem Beifahrersitz und natürlich nur mit sauberen Schuhen.

 

Der Raser


Hätte sein Auto kein verstärktes Bodenblech, würde sein rechter Fuss schon lange über den Asphalt kratzen. Das Durchdrücken des Gaspedals hat eine befreiende Wirkung auf den Raser.  Geschwindigkeitsbegrenzungen sind für ihn eher Empfehlungen als Klaus und Lars sind seine grössten Feinde. Wenn er ihnen allzu schnell begegnet, kann es durchaus vorkommen, dass der Raser für einen Monat den Busfahrplan wieder etwas genauer studiert. Seine Nähe zum «Angeber» ist kaum überraschend. Beide teilen ihre Vorliebe für teure und schöne Autos.

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