Diese fünf Typen werden Ihnen an der Schaffhauser Fasnacht begegnen

Ralph Denzel | 
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Fasnacht ist nicht für jeden was. Archivbild: Selwyn Hoffmann

Konfetti, Guggen und gute Laune: In Schaffhausen ist Fasnacht. Wir sagen Ihnen, welche fünf Fasnachts-Typen Sie heute definitiv sehen werden.

Der Fasnachtsmuffel

 

Egal ob Hilari oder Fasnacht: Immer sieht man diese eine Person, die einen Lätsch zieht, als stehe heute nicht die Fasnacht sondern eine Darmspiegelung mit gleichzeitiger Wurzelbehandlung ohne Betäubung an. Meistens findet man diese Person in fröhlichen Gruppen, denn alleine würden keine zehn Pferde diesen Fasnachtsmuffel auf so eine Veranstaltung bringen. Dieser Typ ist nur hier, weil er mitgeschleift wurde. Während Guggenmusiken und Gruppen an ihm vorbeiziehen, wirkt er mit jeder Minute mehr und mehr, als sterbe etwas in ihm drinnen. Oft findet man ihn dann auch an Ständen, die Alkohol ausschenken – anders erträgt dieser Typ die Fasnacht meistens nicht. Ganz im Gegensatz zum nächsten Typ.

Der Fanatiker

 

Fasnacht! Allein dieses Wort löst bei diesem Typen Herzrasen aus und lässt ihn zittrig werden. Schon seit Wochen hat er einen Schlachtplan für die närrische Zeit ausgearbeitet, die Planung für das Kostüm begann schon vor einem Jahr – es gibt kein Detail, das dem Fanatiker zu klein sein könnte. Frei nach dem Motto der diesjährigen Fasnacht «Mir tanzed durch d‘ Gassä» springt er dann vergnügt durch das fasnächtliche Schaffhausen und geniesst jeden Moment in vollen Zügen. Die Aufstellung beim Umzug kann er genauso voraussagen wie auch einen enzyklopädischen Vortrag über die einzelnen Gruppen halten. Nur ein einziges Mal sieht man diese Person nicht mit einem Strahlen in den Augen am Strassenrand stehen, nämlich wenn ihr bewusst wird: Fasnacht ist nur einmal im Jahr.

Die Familie

 

Es ist Sonntag – Papa muss nicht arbeiten und Mama ist froh, dass sie sich mal nicht alleine um die Kinder kümmern muss. Aber wie kann man die lieben Kleinen beschäftigen? Natürlich mit einem Ausflug zur Schaffhauser Fasnacht. Also wird das Kind in den Kinderwagen gesetzt - dann muss man es nicht tragen wenn es müde wird - ein guter Platz ergattert und der Umzug angeschaut. Dumm nur, dass die Aufmerksamkeitsspanne, vor allem bei Kleinkindern, meistens zwischen Goldfisch und Eintagsfliege schwankt – so ist der Nachwuchs schnell gelangweilt und die Eltern schlängeln sich durch die Zuschauer zurück und müssen nochmal ans Reissbrett, um eine neue Freizeitaktivität für den Sonntag zu finden - am besten eine, bei der das extra für den Anlass gekaufte Kostüm des Nachwuchses nicht komplett kaputt geht.

Der Konfetti-Enthusiast

 

Es gehört für viele zur Fasnacht wie der Munot zu Schaffhausen. Konfetti, in rauen Mengen. Dieser Typ ist ein besonderes Exemplar. Schon Wochen vorher scheint er seinen Wurfarm trainiert zu haben, mit solch einer Wucht schleudert er das Konfetti. Die Treffsicherheit bei ihm liegt nahe bei der eines Elitescharfschützen, während die bemitleidenswerten Opfer an ihm vorbeiziehen und er sich aus seinen dick gefüllten Säcken unermüdlich mit neuer «Munition» eindeckt. Dort wo er stand, wird die Stadtreinigung am nächsten Tag eine Extraschicht fahren müssen, so dick ist der Boden mit seinen «Wurfgeschossen» bedeckt.

Der einsame Umzugsteilnehmer

 

Gerade war er noch im Kollektiv, wurde angeschaut von den Massen am Rande – jetzt wirkt er verloren wie ein kleines Kind in einem Kaufhaus, das seine Mutter sucht. Was ist nur passiert? Wo sind auf einmal all die anderen Teilnehmer aus seiner Gruppe hin? Er klammert sich an seine Maske oder sein Instrument wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring, während er hilflos über den Fronwagplatz zieht und seine Augen ängstlich über die Menschen gleiten lässt – irgendwo muss er doch ein bekanntes Gesicht aus seiner Gruppe wiederfinden.

Haben Sie ein Herz, helfen Sie diesem armen Menschen und sagen Sie ihm, wenn sie weitere Mitglieder aus seiner Gruppe gesehen haben. Dann schliessen Sie diesen, für Sie hoffentlich schönen Tag, noch mit einer guten Tat ab.

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