Ad-Blue-Abgas-Bschiss: Für ein paar Euro
Es ist leider Tatsache, dass immer wieder dubiose Geschäftemacher der modernen Technik ein Schnippchen schlagen. War ja nicht anders zu erwarten, wenn ihnen die grossen Automobilkonzerne als Vorbild dienen.
Ich habe selber nicht geglaubt, aber im Internet werden solche Kästchen für ein paar Euro angeboten, damit der Ad-Blue-Verbrauch für LKW ausgetrickst werden kann.
Für uns Schweizer Fuhrunternehmer ist es befremdend, wenn für die Einsparung von ein paar Euro solche Machenschaften toleriert werden. Den Produzenten gehört das Handwerk gelegt, und die Apparate sollten, wie bei Billigimitationen, zermalmt und zerstampft werden.
Da wurden Millionen bis Milliarden in die moderne Motorenforschung EURO 5/EURO 6 gesteckt, damit die Schadstoffemissionen im LKW-Sektor auf ein Minimum reduziert werden konnten.
In Arbon, wo eine der modernsten Motorenforschungseinrichtungen steht, wurde schon 1976 ein Saurer-Motor mit Wasserstoffantrieb entwickelt, welcher auch funktionstüchtig war. Warum die Weiterentwicklung eingestellt wurde, darüber könnte allenfalls die Petrolwirtschaft Auskunft geben.
Wenn wir die Entwicklung auf dem Internationalen Fuhrsektor verfolgen, müssen wir feststellen, dass die einst stolze Fuhrhalterdynastie Schweiz durch Billigtransporteure aus dem Ausland abgelöst wurde. Selbst unsere verladende Wirtschaft ist diesem Trend aufgesprungen.
Diesen Machenschaften, eben Dumpingpreisen, schlechtem Fahrzeugzustand und neuestens eben diesem Abgas-Bschiss einen Riegel vorzuschieben, dazu sind unsere Behörden aufgefordert. Was nützt es, wenn wir kleine Schweiz uns an die Vorschriften halten und weltweit Abgase in die Luft «gepumpt» wird?
Auch die Luxusdampfer lassen grüssen, aber was kümmert es uns, wenn wir billige Kreuzfahrten buchen können.
Nicht 1600 Franken Busse, wie ich letzthin lesen konnte, sondern mindestens das Fünffache gehört jedem Einzelnen aufgebrummt, damit die Umwelt nicht noch mit noch mehr Stickoxiden zugemüllt wird.
ARNOLD ISLIKER
Neuhausen
