Mittlere Schaffhauser Krankenkassenprämie für Erwachsene steigt 2024 um 8,9 Prozent

Lucas Blumer | 
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Die Krankenkassenprämien werden wohl auch 2024 wieder steigen. Wir tickern Live über die Pressekonferenz von Alain Berset zum Thema. Symbolbild: Roberta Fele

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Die Änderungen zusammengefasst

Die Pressekonferenz ist beendet.

Ein Journalist weist auf die grossen Unterschiede bei den durchschnittlichen kantonalen Prämien hin. Im Tessin betragen diese fast doppelt so viel wie im Kanton Uri. Dies habe damit zu tun, dass die Gesundheitskosten die in einem Kanton entstehen, auch mit den Prämien aus diesem Kanton gedeckt werden sollen. 

Anne Lévy stellt klar, dass die Krankenkassenprämien nicht steigen, weil die Krankenversicherer an Reserven verloren haben. Die Prämien für 2024 spiegeln die korrekten Kosten wieder, die Versicherer möchten die Prämien aber nicht auf Kosten ihrer Reserven drücken.

Etwas genervt entgegnet er auf die Frage eines Journalisten, dass er nicht für die steigenden Krankenkassenprämien verantwortlich sei. Er vermelde bloss, was ihm die Versicherer bekanntgeben und versuche den Anstieg Jahr für Jahr zu bekämpfen.

Welche Tipps er für seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger habe, um das Problem mit den Krankenkassenprämien in den Griff zu kriegen, möchte ein Journalist wissen. Alain Berset kann keinen klaren Tipp geben. Das Schweizer Gesundheitssystem sei hochkomplex, eine einfach Lösung gebe es nicht.

Eine Journalistin will wissen, welche Massnahmen es braucht, damit sich die Situation wieder beruhigt. Berset verweist erneut auf seine Kostendämpfungspakete, die in den vergangenen Jahren an diversen Akteuren gescheitert seien. Es brauche aber keine Revolution im Bereich der Krankenkassenprämien, man müsse diese Probleme aber gezielt anpacken.

Was er den mittelständischen Personen und Familien sage, die nicht von Prämienverbilligungen profitieren, will ein Journalist von Berset wissen. Er verweist auf die Kostendämpfungspakete, die er in den vergangenen Jahren eingebracht habe. Er betont ausserdem, auf die Anpassung des Leistungskatalogs verzichtet zu haben, was zwar eine einfache Massnahme wäre, aber zu einer Zweiklassenmedizin führen würde.

Alain Berset stellt sich nun den Fragen der anwesenden Journalistinnen und Journalisten.

Das BAG habe versucht, zu eruieren, weshalb die Kosten steigen, aber keinen definitiven Grund gefunden. Es sei eine Mehrzahl von Gründen, die zu dieser Entwicklung geführt hätten. Darunter auch das steigende Alter der Bevölkerung und die hohe Anzahl von Spezialisten im Schweizer Gesundheitssystem

Auch Anne Lévy appelliert an die Zusammenarbeit aller Akteure. Insbesondere, da das finanzielle Polster der Versicherer nun aufgebraucht sei und die steigenden Prämien nicht mehr davon aufgefangen werden können.

Das Wort hat nun Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG). 

Alain Berset ruft zur Zusammenarbeit auf und versichert, dass die Senkung der Krankenkassenprämien weiterhin höchste Priorität für den Bundesrat hat. Gleichzeitig ruft er die Bevölkerung dazu auf, bei einem Problem zuerst zu einem Hausarzt zu gehen, statt zum Spezialisten.

Dazu komme, dass die Krankenversicherer weniger Geldreserven haben. So seien die Reserven Anfang 2022 noch bei 12,1 Milliarden Franken gelegen, diese gingen nun auf etwa 8,5 Milliarden Franken zurück.

Alain Berset zählt diverse Gründe für die Steigerungen der Krankenkassenprämien auf. Darunter einen höheren Bedarf an Arzneimitteln, höhere Kosten für Spitalaufenthalte und Physiotherapien.

Bundespräsident Berset betont auf Französisch und Deutsch, dass man diesem Anstieg allerdings nicht einfach ausgeliefert sei. Es gebe Wege, diesen Anstieg noch zu bekämpfen. Man müsse bei den Kosten ansetzen.

Erwachsene Personen (ab 26 Jahren) in Schaffhausen müssen für 2024 mit einer Erhöhung der mittleren monatlichen Prämien von 8,9 Prozent rechnen. In Franken steigen die durchschnittlichen Kosten von 381.40 Franken auf 415.- Franken.

Die mittlere Prämie für 2024 für die obligatorische Grundversicherung steigt im Schnitt um 8,7 Prozent. In Schaffhausen steigt sie um 8,9 Prozent.

Über die Entwicklung der Krankenkassenprämien informieren Bundespräsident Alain Berset und Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG).

Die Krankenkassenprämien werden wohl auch in 2024 wieder steigen. Das befürchten Fachleute und Laien gleichermassen. Bundespräsident Alain Berset informiert an einer Pressekonferenz über die Entwicklungen der Kosten.

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