Covid-19-Zertifikat soll im Juni kommen

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Im Juni soll es für Geimpfte und Immunisierte ein Impfzertifikat geben. Bild: Roberta Fele

Der Bundesrat hat am Mittwoch ein 3-Phasen-Modell vorgestellt, mit dem man aus der Coronapandemie rauskommen will.

Inwiefern diese umgesetzt werden kann, müsste sich aber zeigen. Innenminister Alain Berset sagte: «Wir müssen schauen, was die zweite Jahreshälfte bringen wird.» So könnten die Empfehlungen wie Abstand halten, Hände waschen und Maske tragen auch noch Ende Sommer weiterbestehen. Es sei nicht so, dass für geimpfte Personen sofort alle Massnahmen wegfallen werden, räumte Berset ein. Weiterhin bestehe die Möglichkeit einer Überlastung des Gesundheitssystems. Zudem liege die letzte Entscheidung über Massnahmen bei den Kantonen. «Der Bund gibt die Vorgaben vor, die Kantone können aber noch weiter gehen mit den Massnahmen», so Berset. In letzter Zeit sei die Entwicklung in der Schweiz aber ähnlich gewesen.

Sobald 30 bis 50 Prozent der Bevölkerung geimpft seien, halte der Bundesrat gezielte Öffnungen für möglich. «Dann soll auch das Covid-19-Zertifikat für Geimpfte, negativ Getestete und Personen, die einmal positiv getestet und dann genesen sind, gültig sein und diesen Menschen mehr Freiheiten ermöglichen. Die Abklärungen dazu laufen, wir möchten im Verlauf des Junis mit diesem Ausweis an die Öffentlichkeit treten», erklärt Berset. Der Bund arbeite intensiv an dieser Lösung, so Berset. Mit dem Impfausweis seien neue Freiheiten verbunden. Der Entscheid, mit welchem Unternehmen der Impfausweis ausgearbeitet werden soll, werde in den nächsten Tagen fallen.

Aufruf zum Impfen

Für das 3-Phasen-Modell bräuchte es eine hohe Impfbereitschaft, so Berset. «Eine Normalisierung im Sommer ist realistisch, wenn alle impfwilligen Personen bis dahin geimpft sind und keine neuen Virusvarianten auftauchen», so Berset.

Auf die Frage eines Journalisten, ob durch so ein Covid-Zertifikat die Personen benachteiligen würde, die sich nicht impfen lassen wollen, sagte Berset: «Die Konsequenzen für Nicht-Impfwillige sind, sich anzustecken.» Er sagte, dass man es schlichtweg nicht rechtfertigen könnte, gewisse Massnahmen aufrechtzuerhalten, nur weil sich gewisse Personen nicht impfen lassen möchten. «Impfen ist auch ein Akt der Solidarität.»

Berset unterstrich, dass mit dem Zertifikat keine Impfpflicht einhergehe: Wenn es bereitstehe, könne man sich registrieren, um die Impfung zertifizieren zu lassen. Man könne auch die Immunität bestätigen lassen, wenn man also eine Infektion durchgemacht hatte. Dies sei etwa wichtig, wenn zum Beispiel ein privater Veranstalter ein Event veranstalten wolle. Diese hätten dort das Recht, ein Zertifikat zu verlangen. «Das ist eine Möglichkeit», so Berset. Ob die Privatveranstalter dies im Sommer so machen werden, werde sich zeigen. Ob dies auch an öffentlichen Veranstaltungen und Institutionen tragbar sei, werde aktuell geprüft. Eine Pflicht zur Impfung würde aber weiterhin nicht bestehen. 

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Kommentare (1)

Carmen Reisinger Fr 23.04.2021 - 09:41

Dieser Artikel und die Haltung des Bundesrats beweisen, dass die Impfpflicht durch die Hintertür kommt. Ein unglaubliches und unwürdiges Verfahren durch die Behörden. Unterschreibt noch heute die Initiative "Stop Impfpflicht" und lasst uns zurückkehren zu den fundamentalen Menschenrechten einer (direkten) Demokratie. Wo bleibt die Selbstbestimmung, vor allem über unseren eigenen Körper und Geist?

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