«Eine zweite Welle wird kommen»
Per 19. Juni hebt der Kanton Thurgau die ausserordentliche Lage auf. Die schweren Zeiten seien aber noch nicht vorbei, sagt der Thurgauer Regierungspräsident Walter Schönholzer.
Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat beschlossen, die ausserordentliche Lage im Thurgau per 19. Juni zu beenden. Die Situation in Bezug auf das Coronavirus habe sich in vielen Bereichen normalisiert, sagt Regierungspräsident Walter Schönholzer im Interview mit Radio Munot. Der Führungsstab wird per 19. Juni von seinen Aufgaben entbunden.
Allerdings wird die Coronavirus-Entwicklung wird im Kanton Thurgau weiterhin eng beobachtet. Die Taskforce des kantonalen Führungsstabs wird zu diesem Zweck in einen Fachstab Pandemie überführt. Dieser wird die Situation genau prüfen und Massnahmen einleiten, falls notwendig. Die Schutzmassnahmen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) müssen weiterhin eingehalten werden, sagte Regierungspräsident Walter Schönholzer. Eine zweite Welle werde kommen, ist er der Meinung. Es dürfte aber nicht nochmals zu einem zweiten Lockdown kommen, so Schönholzer. Dieser würde für einen Drittel aller Unternehmen existentielle Probleme bedeuten.
Corona-Auswirkungen werden noch lange bleiben
Der Kanton Thurgau merkt vor allem die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Seit dem 1. März gingen über 5500 Kurzabeitsgesuche ein und knapp 3300 Firmen haben Kurzarbeitsentschädigung bezogen. Laut aktuellem Stand wurden bereits über 76 Millionen Franken Covid-19-bedingte Kurzarbeitszeitenentschädigungen im Kanton Thurgau ausbezahlt. Mit diesen Auswirkungen wird sich der Kanton Thurgau noch lange beschäftigen müssen, so Regierungspräsident Schönholzer.