«Bigi» Meier wird FCS-Trainer: Das sagen die Fans

Ralph Denzel | 
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Der neue an der Seitenlinie: André «Bigi» Meier. Bild: Tobias Erlemann

Der neue FC Schaffhausen Trainer heisst André «Bigi» Meier. Ein Name, der durchaus Gewicht hat im Profifussball. Trotzdem sind die Fans des Teams erstmal skeptisch, wie ein Blick in die sozialen Medien zeigt.

Vom Berater zum Trainer: Der FC Schaffhausen hat mit André «Bigi» Meier einen neuen Chefcoach für die Saison 2023/24 gefunden. Er folgt auf Hakan Yakin, der kurz vor Ende der vergangenen Saison bereits die Munotstadt verlassen hat.

Meier blickt auf mehrere Trainerstationen zurück, hat aber auch oft als Nachwuchskoordinator in verschiedenen Stationen agiert. Von der Super-League bis zu unterklassigen Ligen war alles dabei. Seine letzte Station war der FC Schaffhausen, den er interimsweise trainierte, bis Hakan Yakin seinen Uefa-Pro-Lizenz-Lehrgang beginnen und übernehmen konnte.

Die Fachkenntnis hat Meier definitiv – aber ist er auch der richtige für den Posten beim FC Schaffhausen? Darüber gehen die Meinungen unter den Fans teils deutlich auseinander.

Der Förderer Meier

Schaut man etwa im «Schaffhauser Fussballchat», sind nicht alle überzeugt von dem «Neuen» an der Seitenlinie. «Leider wohl eher die günstigste, als die beste Lösung», heisst es dort etwa. Ein anderer Kommentator warf ein, dass Meiers letztes Engagement als Cheftrainer eine ganze Weile zurückläge. So stand er 2001 für eine kurze Weile an der Seitenlinie des FC Luzern. Als Vereinstrainer war Meier danach hauptsächlich für unterklassige Mannschaften verantwortlich.

Positiv gesehen wird aber Meiers Ankündigung, auf die Jugenden zu schauen. «Man will (nebst den jungen Leihspielern anderer Clubs) gezielt eigene Junioren nachziehen. Die haben es mehr als verdient», so ein Kommentar auf dem sozialen Medium.

Dafür ist Meier prädestiniert, war er doch auch Co-Trainer bei der Schweizer U-21 und konnte dort einige grosse Namen trainieren und fördern. Yann Sommer, Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka, Alex Frei, Breel Embolo, Georg Kobel sind nur ein paar davon.

Meier sagte selbst im SN-Gespräch: «Ich habe schon immer gerne junge Spieler entwickelt. Das ist auch eine der Zielsetzungen in Schaffhausen. Wir müssen junge, hungrige Spieler holen, die noch nicht auf dem Radar der grossen Klubs sind. Und deren Potenzial dann voll ausschöpfen. Das braucht immer etwas Zeit, aber wir haben ein gutes Trainerteam, das können wir schaffen.»

Daher ist sich auch ein anderer Kommentator auf Facebook sicher: «Mit «Bigi» Meier hat man einen hervorragenden Ausbildner zum Trainer ernennt. Wenn man wirklich vermehrt junge Spieler weiterentwickeln will, dann ist er sicherlich keine schlechte Wahl.»

Zu alt für das Traineramt?

Blickt man auf den Facebook-Beitrag des FCS, in dem die Verpflichtung von Meier bekannt gemacht wurde, gibt es auch dort nicht nur positive Kommentare: «Nichts gegen Herrn Meier, der ein absoluter Fachmann ist ABER mit 73 Jahren in der heutigen Fussballzeit […]», ist dort zu lesen. Positiv herausgestellt wird hingegen, dass Meier sich öfter auch nach negativen Leistungen den Fans und Medien gestellt hat: «Mit Bigi Meier haben wir einen Cheftrainer, der nach den Spielen Rede und Antwort steht und sich nicht verstecken wird, indem er dauernd den Assistenztrainer, Athletiktrainer, Goalitrainer oder sonst irgendwer zu den Interviews schickt», so ein Kommentator.

Welche Mannschaft bekommt Meier?

Die Frage, die die Fans aber genauso beschäftigt: Wie wird die Mannschaft aussehen? Navarro, Lika und Lurvink haben bereits verlängert, sicher den Verein verlassen wird hingegen Goalgetter Raul Bobadilla. Sonst gibt es noch sehr viele Fragenzeichen hinter dem Kader für die Saison 2023/24. Bereits im Sommer soll eine schlagkräftige Mannschaft stehen, auch wenn FCS-Besitzer Roland Klein sagt: «Finanziell können wir zwar keine grossen Sprünge machen.»

Klappt das dieses Mal wirklich, nachdem man im vergangenen Jahr viele gute Spieler hatte gehen lassen müssen, aber erst im Winter Ersatz bekam? «Warten wir ab, was kommt. Was jetzt noch fehlt, ist welche Mannen in der kommenden Saison noch Fussball spielen. Und natürlich eine Zielsetzung», so ein Kommentator auf der Facebook-Seite des FC Schaffhausen. Er erinnert zudem daran, dass das Feld in der CHL «zweifelsohne gut besetzt» sei. Gesucht seien also permanent gute Leistungen.

Ein anderer Fan erinnert daran, wie im vergangenen Jahr vollmundig vom Aufstieg gesprochen worden war und wie hart der FCS dann auf dem Boden der Realität aufschlug. «Bitte einfach ehrlich sein und lieber die Ziele herunterschrauben als irgendwas versprechen, wo die meisten Fussballkenner sowieso Bescheid wissen, dass es wieder eine sehr schwierige und wahrscheinlich nüchterne Saison sein wird…»

Der FC Schaffhausen startet am Montag in seine Saisonvorbereitung. Wer an der Seitenlinie stehen wird, ist derweil klar. Spannend wird dann noch, wer letztlich auf dem Feld dabei sein wird.

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