Kanton Schaffhausen stoppt Programm für Früherkennung von Brustkrebs

Fabienne Jacomet | 
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Mammographie-Screenings dienen der Früherkennung von Brustkrebs. Bild: Keystone

Noch im letzten Jahr beschloss der Regierungsrat, die Früherkennung von Brustkrebs im Kanton zu fördern. Nun wird das geplante Programm aber vorübergehend auf Eis gelegt.

Eigentlich hatte der Regierungsrat letztes Jahr eine Leistungsvereinbarung mit der Krebsliga Ostschweiz abgeschlossen, um die Einführung von Mammographie-Screenings für die Früherkennung von Brustkrebs im Kanton Schaffhausen zu planen. Die entsprechenden Vorbereitungsmassnahmen erfolgten in Zusammenarbeit zwischen der Krebsliga Ostschweiz, dem Kantonsärztlichen Dienst des Kantons Schaffhausen und den Spitälern Schaffhausen. Das Programm hätte im vierten Quartal dieses Jahres starten sollen.

Wie der Kanton nun in einer Mitteilung schreibt, wird aber nichts aus dem Start des Programms. Der Grund: Das bestehende Tarifsystem für die ambulante medizinische Versorgung, Tarmed, wird abgelöst das neue Tarifsystem Tardoc. Im Zuge dessen «ist ab dem 1. Januar 2026 von einer deutlich reduzierten finanziellen Vergütung der Screening-Programme durch die Krankenversicherer auszugehen», heisst es in der Mitteilung. «Diese Umstellung führt schweizweit zu erheblichen Unsicherheiten bezüglich der künftigen Finanzierung entsprechender Angebote.»

Vor diesem Hintergrund seien sich alle beteiligten Partner einig, die weiteren Vorbereitungsmassnahmen zur Einführung des Mammographie-Screenings in Schaffhausen zu pausieren, bis die Finanzierung geklärt und wieder gesichert sei. «Das Gesundheitsamt des Kantons Schaffhausen beobachtet die Entwicklungen auf Bundesebene aufmerksam und wird verschiedene Varianten prüfen. Alle beteiligten Partner setzen sich weiter dafür ein, das Mammographie-Screening im Kanton Schaffhausen etablieren zu können.»

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Kommentare (1)

Markus Müller Di 15.07.2025 - 15:56

Die Einführung nur wegen offenen Fragen der Finanzierung zu pausieren ist nicht fertig gedacht, unverständlich und nicht angebracht. Da ein politischer Druck damals zum Entschluss Screening führte wäre eine vorgängige Diskussion mit der Gesundheitskommission unbedingt notwendig und einem regierungsrätlichen Alleingang zwingend vorzuziehen gewesen.
Markus Müller, Kantonsrat

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