Fünf Gründe für die sportliche Krise beim FC Schaffhausen

Daniel Zinser | 
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Beim FC Schaffhausen sass der Frust nach der Derbyniederlage beim FC Winterthur am vergangenen Freitag tief. Archivbild: Roger Albrecht

Der FC Schaffhausen ist schlecht in die neue Saison gestartet. Aus sportlicher Sicht gesehen passt noch nicht viel zusammen. Doch was sind die Gründe dafür? Wir gingen auf Spurensuche.

Beim FC Schaffhausen läuft es zurzeit alles andere als rund. Murat Yakin hat seinen Status des Unbesiegbaren, den er sich beim ersten Aufenthalt in Schaffhausen erkämpft hatte, schon längst verloren. Mit nur gerade 8 Punkten aus 9 Spielen stehen die Munotstädter nach einem Viertel der Saison auf dem vorletzten Platz. Im Cup gab es ausserdem eine peinliche Niederlage gegen den unterklassigen FC Linth 04. Doch wieso läuft aktuell alles falsch beim FC Schaffhausen? Wir sind auf Spurensuche gegangen und haben fünf Gründe gefunden.

Fehlende Eingespieltheit

Die Zukunft des FC Schaffhausen war Ende der letzten Saison noch ziemlich ungewiss. Mit dem Verkauf des Vereins an Roland Klein hat sich auch in der Mannschaft einiges geändert. Gleich 14 neue Spieler hat der Verein unter dem neuen Trainer Murat Yakin in kürzester Zeit verpflichtet. Einige davon während die Saison schon lief. Dem gegenüber stehen 13 Abgänge von teils langjährigen Spielern. Von den Bisherigen standen nur noch fünf Profis in allen bisherigen 10 Spielen im Kader. Trotz zahlreicher Testspiele – unter anderem auch während der Natipause - scheint sich die Mannschaft noch nicht wirklich eingespielt zu haben.

Das fehlende System

Dieser Punkt hängt sehr stark mit dem ersten Problem zusammen. Auch nach dem ersten Saisonviertel ist Cheftrainer Murat Yakin weiterhin auf der Suche nach dem richtigen Spielsystem für seine Mannschaft. In zehn Spielen wurden fast ebenso viele Spielsysteme getestet. Einen Test nennen darf man wohl auch die Aufstellung von Offensivspieler und Torgarant Hélios Sessolo im defensiven Mittelfeld – so geschehen im Derby gegen den FC Winterthur. Ein weiteres Beispiel ist Jan Kronig. Nach zwei bis drei Spielen als Innenverteidiger über 90 Minuten muss die YB-Leihgabe jeweils als Linksverteidiger ran, um in der Folge für das nächste Spiel gleich aus dem Kader zu fliegen.

Abhängigkeit von Hélios Sessolo

Hélios Sessolo ist der grosse Offensivkünstler beim FC Schaffhausen. Dass man ihn nach einem starken Start beim FC Schaffhausen überhaupt noch halten konnte, lag vor allem daran, dass sich der Westschweizer in der letzten Saison mit einem Kreuzbandriss schwer verletzte. Auch diese Saison spielt Sessolo stark auf. Fünf Tore und zwei Assists stehen nach 9 Spielen auf seinem Konto. Damit hat er über die Hälfte aller FCS-Tore in dieser Saison geschossen. Und genau da liegt auch das Problem. Die Munotstädter verlassen sich in der Offensive zu stark auf Sessolo. Trifft dieser nicht, gab es in dieser Saison auch für den FC Schaffhausen keine Punkte. Die fünf anderen nominellen Stürmer im FCS-Kader kommen zusammen gerade mal auf zwei mickrige Tore.

Keine Punkte gegen Konkurrenten und schwächere Teams

Die grösste Überraschung gelang dem FC Schaffhausen in der jungen Saison wohl mit dem Sieg gegen Absteiger und Rekordmeister GC. Auch mit dem 2:2 gegen Aufstiegsfavorit Lausanne und der knapp verpasste Sieg gegen den aktuell zweitplatzieren FC Wil (3:3) darf das Team um Murat Yakin zufrieden sein. Wesentlich ärgerlicher sind da aber die Niederlagen gegen die vermeintlich schwächeren Teams wie Aufsteiger Lausanne-Ouchy und den SC Kriens. Auch die Cupblamage in Linth gehört in diese Schublade. Auch die Niederlagen gegen den FC Vaduz, den FC Aarau dürfen als ärgerlich bezeichnet werden, da beide Teams eigentlich noch schlechter in die Saison gestartet sind als die Munotstädter. Gegen die fünf in der Tabelle am Schluss klassierten Team gab es nur gegen Schlusslicht Chiasso einen Sieg. Dieser ist am nächsten Samstag erneut Gegner des FC Schaffhausen. 

Zu viele Gegentore 

Mit Amir Saipi hat sich der FC Schaffhausen vor der Saison ein hoffnungsvolles Talent auf der Torhüterposition geangelt. Leider musste der 19-Jähige in dieser Saison schon zu oft hinter sich greifen. Mit 16 Gegentoren befinden sich die Munotstädter verglichen mit den anderen Teams Tabellenende zwar noch in einer ganz passablen Situation, trotzdem dürfte der ehemalige Nati-Verteidiger Murat Yakin mit diesem Wert nicht zufrieden sein. In gleich sechs der neun bisherigen Ligaspielen kassierten die Schaffhauser bisher mehr als zwei Tore. Auch im Cup hagelte es beim Erstligisten gleich drei Gegentore.

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