FCS will beim Gastspiel in Genf den Anschluss an die Spitze nicht verlieren

Daniel F. Koch | 
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FCS-Goalgetter Miguel Castroman (rechts) ist gegen Genf (Andrea Maccoppi) wieder parat. Bild: Roger Albrecht

Ein happiges Auswärtsspiel steht für den FC Schaffhausen am Wochenende auf dem Programm. Morgen erwartet Leader Servette Genf die Gäste aus dem Norden.

So ausgeglichen wie in dieser Spielzeit war die Challenge League noch nie. Es gibt keine Übermannschaft wie vor zwei Jahren den FC Zürich oder im Vorjahr Xamax Neuenburg. Die Hälfte der Liga bewegt sich auf einem ähnlich starken Niveau. Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass vier Clubs nach zwölf Runden punktgleich sind. Neben dem sonntäglichen FCS-Gegner Servette Genf ist das mit Lausanne Sport ein weiterer Club aus der Romandie sowie die beiden Überraschungsteams Winterthur und Wil. Alle vier haben bisher 21 Punkte eingefahren. Der FC Schaffhausen belegt mit 16 Punkten den 6. Platz. ­Daraus lässt sich gleich schon die Zielsetzung ableiten, die Cheftrainer Boris Smiljanic für die lange Reise in die Stadt Calvins ausgegeben hat. «Wir wollen die Distanz zur Spitze nicht grösser werden lassen», sagt Smiljanic.

Über dreistündige Carfahrt

Im Gegensatz zum Auftritt vor Kurzem beim Aufstiegsaspiranten Lausanne Sport, der mit 1:2 verloren ging und bei dem der FCS-Tross in der Fremde übernachtet hat, hat die Team­leitung für den Match von morgen Sonntag entschieden, erst am Spieltag anzureisen: «Ich war den Eindruck nicht losgeworden, dass ­einige Spieler etwas müder waren als sonst.» Mit über 400 Spielen Erfahrung in der höchsten Schweizer Liga weiss Smiljanic, dass nicht alle Spieler diese Art der Vorbereitung positiv und anregend aufnehmen. «Ich weiss nicht, was letztlich besser ist. Immerhin fahren wir rund dreieinhalb Stunden, bis wir beim Stade de Genève ankommen. Da kann der eine oder andere sich ebenfalls nicht so richtig auf die Partie einstellen.» Auf jeden Fall sind die Fussballer froh, wenn sie sich nach der langen Carfahrt bewegen können. Da wird keiner müde und jeder voller Bewegungsdrang sein.

Das wiederum ist dringend nötig, denn der Gegner ist wohl einer der stärksten der Liga. «Ich halte Servette noch für einen Tick stärker als Lausanne. Deren Kader ist erfahren, stark zusammengestellt und ausserordentlich stabil», urteilt FCS-Trainer Smiljanic. Ähnlich lautet auch die Einschätzung von Sportchef Axel Thoma. «Servette zählt seit Beginn der Saison zu den Meisterschaftsfavoriten. Das haben sie in der Anfangsphase bereits unter Beweis gestellt.» Trainer Alain Geiger konnte ein solides Spitzenteam formen. Das zahlt sich auch langsam bei den Zuschauerzahlen aus. Mit durchschnittlich 3195 Besuchern liegen die Servettiens auf Rang 2 des Zuschauerrankings der zweithöchsten Schweizer Liga. Nur der FC Winterthur lockt nach dem ersten Viertel des Championats mehr Zuschauer an. Bisher pilgerten zu jedem Heimspiel auf der Schützenwiese 3583 Gäste.

Steigerungspotenzial in Genf

Dass die Zuschauerzahlen im Stade de ­Genève ebenfalls noch ansteigen werden, davon gehen die Szenekenner aus. Wenn sich der Leader noch weiter verbessern und der Konkurrenz davoneilen kann, werden auch die Fussballfans in der über 200'000 Einwohner grossen Metropole des Welschlands aktiver werden. Der Club jedenfalls kämpft um seine Zuschauer und macht auch vor dem Spiel gegen den FC Schaffhausen Werbung in eigener Sache. So will der Club vor allem Familien mit Kindern ansprechen und ein interessantes, ideenreiches Unterhaltungs- und Betreuungsprogramm zu einem sehr günstigen Preis anbieten. Wenn die Kids zufrieden sind und die Eltern schönen Fussball mit einem Heimspiel geniessen können, hat Servette neue Kunden gewonnen.

Der FCS versucht aber nun, diese Idylle zu stören und die Genfer zu ärgern. Trainer Smiljanic glaubt, dass dies gelingen könnte. «Ich bin zuversichtlich. Die Spieler haben unter der Woche sehr gut trainiert und sind hungrig», sagt er. Ein weiterer Vorteil ist, dass mit Miguel Castromann der Goalgetter und Offensivspielmacher von seiner Gelbsperre zurückkommt. Dafür muss Smiljanic auf Abwehrspieler André Gonçalves verzichten. Der Torschütze im letzten Spiel gegen Winterthur muss eine Gelbsperre absitzen.

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