Die beste Challenge-League-Saison seit 14 Jahren

Daniel Zinser | 
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Die Spieler des FC Schaffhausen liessen ihren Trainer nach der tollen Saison hochleben. Bild: Roger Albrecht

Grossartige Höhenflüge wechselten sich ab mit bitteren Entäuschungen. Wir erklären, was die zu Ende gegangene Saison des FC Schaffhausen so besonders macht.

Die beste CL-Saison seit 14 Jahren

Die FCS-Fans feiern am Ende der Saison 03/04 den Aufstieg. Archivbild: Michael Kessler

Zum ersten Mal seit vielen Jahren war unter den Schaffhauser Fussballfans diese Saison vermehrt das Wort «Aufstieg» zu hören. Nicht ohne Grund, auch wenn dieser schlussendlich mehr als deutlich verpasst wurde. Der FC Schaffhausen erspielte sich in dieser Saison nämlich in 36 Spielen starke 64 Punkte. Zuletzt erreichten die Schaffhauser in der legendären Saison 2003/2004, welche im Aufstieg in die Super League gipfelte, eine leicht bessere Punkteausbeute in der Challenge League. Damals gab es in 32 Spielen 60 Punkte. Einzig in den beiden 1-Liga-Saisons zwischen 2012 und 2014 gab es für die Munotstädter eine noch bessere Punkteausbeute. Damals aber auch gegen wesentlich schwächere Gegner.
 

Der Einbruch im Winter

Was war das für ein Start in die neue Saison. Unter Murat Yakin gewann der FC Schaffhausen die ersten sechs Saisonspiele und führte die Tabelle souverän an. Auf dem Platz an der Sonne blieben die Munotstädter bis zum elften Spieltag. Dann folgte der Einbruch. Bis auf den fünften Tabellenplatz wurden die Schaffhauser durchgereicht. Zum Ende der Saison lief es jedoch plötzlich wieder. Und wie. Sieg reihte sich an Sieg. Und so kam es, dass der FC Schaffhausen in Sachen Punkteausbeute sowohl das beste Team der ersten elf, wie auch der letzten elf Spieltage war. Kurios: In den 14 Spielen dazwischen, war man aber gerade noch das neuntbeste Team. Nur der FC Wohlen, der Ende Saison freiwillig abstieg, war in dieser Zeit noch schlechter.
 

Die Kündigung als Initialzündung

Der grosse Erfolg kam für Boris Smiljanic erst nach der Kündigung. Bild: Key

Der Vertrag von Cheftrainer Boris Smiljanic hat sich mit dem Saisonende am Montag und dem zweiten Schlussrang automatisch verlängert. Doch: Nach einer besonders schwachen Phase nach der Winterpause hat Vereinspräsident Aniello Fontana bereits Ende März verkündet, in der neuen Saison nicht mehr auf Smiljanic zu setzen. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und aufzugeben, legten der Cheftrainer und seine Mannschaft aber erst richtig los. Smiljanic und sein Team steigerten die durchschnittliche Punkteausbeute von 1.2 Punkten (vor der Kündigung) auf beeindruckende 2.27 Punkte pro Spiel (nach der Kündigung). Eigentlich mehr als genug Gründe für die automatische Vertragsverlängerung.
 

Die leidige Zuschauerzahl

All zu oft bleiben die Tribünen im Lipo-Park leer. Bild: OPP

Bei all diesen positiven Statistiken gibt es leider auch eine negative Zahl. Auch im neuen Lipo-Park vermag der FC Schaffhausen die Fans nicht in grossen Massen anzuziehen. Lediglich 1241 Fans besuchten im Schnitt die Spiele im neuen Stadion. Das bedeutet eine Auslastung von rund 15 Prozent. In den letzten 10 Jahren war das Stadion im Schnitt zwar nur in drei Jahren besser gefüllt, eine positive Entwicklung ist aber nicht abzusehen. Im letzten Jahr waren es dank wenigen sehr gut besuchten Spielen rund 1000 Zuschauer im Schnitt mehr.

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