«Kein Reisli ins schöne Neuenburgerland»

Daniel F. Koch | 
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Trainer Smiljanic feuert seine Spieler an. Gelingt in Neuenburg ein Coup? Bild: Roger Albrecht

Ein Spitzenspiel verspricht der Blick auf die Tabelle, wenn man die heutige Partie ­Xamax gegen den FCS anschaut. Die Realität sieht anders aus. «Stimmt nicht», sagt FCS-Trainer Smiljanic.

Zum Rückrundenstart hätten die Fussballfans ob dieser Ausgangslage mit der Zunge geschnalzt. Doch mittlerweile hat sich die Ausgangslage verändert. Die Neuenburger von Trainer Michel Decastel führen mit 16 Punkten Vorsprung die Liga an und gelten bereits als Aufstiegskandidaten. Der Gast aus Schaffhausen hat einen kapitalen Fehlstart in die Rückrunde mit vier Niederlagen in Folge hingelegt, zuletzt aber mit 2:1 gegen Chiasso gewonnen und trotz näher rückender Konkurrenz nach wie vor Platz 2 im Visier. «Es wird kein Ausflugs­reisli ins schöne Neuenburgerland», stellt der FCS-Trainer Smiljanic gleich mal klar, dass er sein Team mit Ehrgeiz in jeden Match führt. «Wir fahren nach Neuenburg, um etwas Zählbares zu holen», sagt der langjährige NLA-Spieler.

Dabei weiss Smiljanic ganz genau, dass ihn ein Gegner erwartet, der mit seinem Spiel der Ligakonkurrenz etwas voraushat. «Die Super-League-erfahrenen Spieler wie Treand, Nuzzolo oder Djuric haben schon eine hohe Qualität.» Allerdings weiss der FCS als einzige Mannschaft in dieser Saison, wie man im Stadion Maladière siegen kann. Im ersten Aufeinandertreffen siegten die Schaffhauser mit 1:0. Eine Niederlage, die den Aufstiegsaspiranten natürlich noch immer ärgert.

Im Montagsspiel holte Xamax nach einem 1:4-Rückstand in Winter­thur noch ein 4:4. Die «Rot-Schwarzen» haben diese Saison noch nie ein Spiel verloren, wenn sie ein Tor schossen. Die FCS-Abwehrspieler sind also gefordert.

Auch die personellen Voraussetzungen zwingen Schaffhausens Trainer zum ­Umdisponieren. So fällt Routinier Yassin ­Mikare mehrere Wochen verletzt aus, und ­Goalgetter Tunahan Cicek (12 Saisontore) fehlt gesperrt. Doch das verursacht Smiljanic keine schlaflosen Nächte. Denn gerade in der Offensive verfügt er über ­gewichtige personelle Alternativen. «Wir können Sessolo, Barry oder Gül bringen. Möglich wäre auch ein Zwei-Mann-Sturm mit einem aus diesem Trio und Castroman. Da werden wir sehen, für welche Variante ich mich entscheiden werde», wollte sich Boris Smiljanic noch nicht festlegen.

Der gesperrte Goalgetter Cicek bedauert, dass er in der Romandie seinen Farben nicht helfen kann. Für ihn ist klar, dass seine Kollegen auf dem Spielfeld unbeschwert aufspielen können. «Wir haben doch überhaupt nichts zu verlieren und können befreit aufspielen. Xamax muss unbedingt aufsteigen. Da können wir doch gerne den Spielverderber spielen. 

Der bewegende Abschied von Hans Stamm

So voll dürfte die evangelisch-reformierte Kirche in Schleitheim selten sein, wie sie beim Trauergottesdienst für Hans Stamm war. In der von Pfarrer Heinz Dutler würdevoll geführten Verabschiedung von dem vor wenigen Tagen an einer heim­tückischen Krebserkrankung verstorbenen Schleitheimer wurde nicht nur das Leben des im 60. Lebensjahr verstorbenen Stamms beschrieben. Die Feier zeigte auch auf, warum so viele Trauergäste dem Begräbnis beiwohnten. Viele Weggefährten und Freunde aus Stamms beruf­lichem und fussballerischem Leben nahmen Abschied von einem vorbildlichen Menschen, der auch über die Grenze ausstrahlte. So waren die U-16- und U-17-Juniorenfussballer des FC Radolfzell da, die der Familie den letzten Pokal übergaben, den sie mit Stamm gewonnen hatten. Ebenso eindrücklich war die ­Gesangseinlage von Stamms Nichte Jaqueline, die mit ihrer hörenswerten Stimme den Song «You Raise Me Up» («Du ermutigst mich») sang und so Hans Stamms Art charakterisiert hat. In seiner Todesanzeige schrieb der Verstorbene: «Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt von mir und traut euch zu lachen, denn ihr habt mich nicht verloren – ich bin euch nur vorausgegangen und werde an einem anderen Ort gebraucht.» Ein wichtiges Vermächtnis für alle, die ihn kannten. (dfk)

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