Die 11 erfolgreichsten Schaffhauser Sportler aller Zeiten

Daniel Zinser | 
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Frenetisch angefeuert von ihren Fans, verpassten die Kadetten Schaffhausen die Sensation im EHF-Cup 2010 nur knapp.

Schaffhauser Sportler haben über Jahrzehnte hinweg grosse Erfolge gefeiert. Auch wenn es in den letzten Jahren rund um die Schaffhauser Sportszene etwas ruhiger geworden ist, erinnern wir uns gerne an die grössten Erfolge zurück.

Der letzte grosse sportliche Erfolg mit Schaffhauser Beteiligung ist zweifelsohne der Sieg des FC Chelsea in der Champions League im Jahr 2013. Der in Schaffhausen geborene Trainer des Londoner Vereins, Roberto di Matteo, machte sich mit dem Finalsieg  gegen den Favoriten aus München für tausende Chelsea-Fans unsterblich. Drei Jahre davor gelang den Handballern der Kadetten Schaffhausen beinahe eine faustdicke Überraschung. Im EHF-Cup scheiterten sie erst im Final. Doch auch in den Jahren und Jahrzehnten davor konnte der kleine Kanton Schaffhausen zahlreiche grosse Erfolge feiern. So gab es zwischen 1964 und 2001 4 Olympiamedaillen und 6 Weltmeistertitel zu feiern. Wir haben in unserem Archiv gewühlt und Ihnen die grössten Schaffhauser Erfolge herausgesucht. 

 

 

Als Trainer für kurze Zeit der Grösste

Der im Jahr 1970 in der Stadt Schaffhausen geborene Roberto Di Matteo ist wohl der erfolgreichste Schaffhauser Fussballer aller Zeiten.  Als Spieler und vor allem als Trainer feierte er grosse Erfolge. Bereits in seiner Karriere als aktiver Spieler gewann er unter anderem mit dem FC Chelsea zwischen 1996 und 2002 zweimal den FA Cup und einmal den Europapokal der Pokalsieger. Den grössten Triumph feierte er aber im Jahr 2012 als Trainer. Drei Monate nachdem Di Matteo, unterdessen als Assistenztrainer wieder zurück beim FC Chelsea, nach einer Trainerentlassung zum Cheftrainer befördert wurde, gewann er die Champions League mit einem Sieg im Final gegen den FC Bayern München und führte den Londoner Club somit zum grössten Erfolg der Vereinsgeschichte.

 

Erst im Final gestoppt 

Es ist noch gar nicht so lange her, da erlebten die Handballer der Kadetten Schaffhausen einer der grössten Erfolge ihrer Vereinsgeschichte. Dank Siegen gegen Spitzenteams aus ganz Europa, kämpften sie sich im Frühjahr 2010 bis in den Final des EHF-Cups vor. Gegen den TVB Lemgo reichte es nach einer Niederlage im Hinspiel in der heimischen Schweizersbildhalle trotz 30:28 Sieg nicht mehr zum Titel. Die Schaffhauser Handballfans erlebten aber an diesen Tagen einmaliges. Vor allem beim Sieg gegen Flensburg Handewitt, damals die Nummer 3 in Deutschland, war die Stimmung im ausverkauften Hexenkessel Schweizersbildhalle kaum zu überbieten. Natürlich gehören auch die zahlreichen Cup- und Meisterschaftstitel, welche die Kadetten in den letzten Jahren errungen haben, zu den grössten sportlichen Erfolgen mit Schaffhauser Beteiligung.

 

Weltmeistertitel auf Kufen

Bis 1998 war die Beringerin Katharina Sutter vor allem als Leichtathletin und Turnerin bekannt. Doch ihre Hingabe galt bald einmal dem Bobsport. Ab 1998 wurde Bob zu ihrer Sportart Nummer 1, und die Erfolge mit ihrer Pilotin von 1996 bis 2002, Françoise Burdet, beeindruckten. Von 1997 bis 1999 gewannen Burdet/Sutter dreimal den (inoffiziellen) Frauen-Weltcup, an der ersten offiziellen Frauen-WM holten die beiden in Winterberg gleich die Bronzemedaille. 2001, bei der zweiten WM-Teilnahme folgte mit dem Titelgewinn in Calgary einer der Höhepunkte ihrer Karriere. Ein Jahr später verpasste Sutter an den Olympischen Spielen in Park City die Bronzemedaille um gerade mal fünf Hundertstelsekunden.

 

Olympisches Silber von Daniela Tenger-Baumer

Der letzte Gewinn einer Olympiamedaille durch eine Schaffhauser Sportlerin oder einen Sportler liegt ziemlich genau 20 Jahre zurück: Bei den Sommerspielen 1996 in Atlanta hatte die Kanutin Daniela Tenger-Baumer mit dem Schweizer Kajak-Vierer überraschend die Silbermedaille erobert. Zusammen mit Ingrid-Haralamov-Raimann, Sabine Eichenberger und Gabi Müller wurde Daniela Baumer vom Kanu-Club Schaffhausen auf dem Lake Lanier hinter dem deutschen Vierer Zweite. Zuvor im Zweier mit der Rapperswilerin Ingrid Haralamov hatte sie den eher erwarteten Finalplatz um 0,4 Sekunden verpasst.

 

Cupfinal-Teilnahmen des FC Schaffhausen

Wer die Spiele des FC Schaffhausen schon etwas länger verflogt, muss nicht lange überlegen, um die grössten Erfolge des Vereins zu nennen. Dies sind unbestritten die zwei Cupfinal-Teilnahmen in den Jahren 1988 und 1994. Auch wenn man beide Finalspiele gegen das damals übermächtige GC verloren hatte, bleiben die Spiele den Schaffhauser Fussballfans wohl ewig in Erinnerung. 1988 reisten nicht weniger als 10 000 Fans in drei Extrazügen nach Bern.

 

Hansi Bächtold, die Seitenwagenlegende

Hätte Hansi Bächtold keine Randsportart ausgeübt, wäre der Schleitheimer heute wohl in der ganzen Schweiz bekannt. Als Motocrossfahrer ist Bächtold zumindest in seiner Heimat aber eine ganz grosse Nummer. In den 80er-Jahren wurde er mit seinem Beifahrer Fritz Fuss dreimal in Folge und insgesamt vier Mal Seitenwagenweltmeister. Auch sonst durfte er zahlreiche Titel feiern. 

 

Weltmeistertitel auf dem Wasser

Neben Daniela Tenger-Baumer haben weitere Schaffhauser auf dem Wasser Sportgeschichte geschrieben. Stephan Netzle und Konrad Trümpler holten sich zusammen mit zwei Teamkameraden aus Thalwil an der Weltmeisterschaft auf dem Luzerner Rotsee im Jahr 1982 den Weltmeistertitel im Vierer ohne Steuermann. In  einem spannenden Rennen vor rund 20 000 Zuschauer erfüllten sie die hohen Erwartungen und siegten vor dem Titelverteidiger Sowjetunion und Rumänien.

 

Der König im Sägemehl

Vor kurzem wurde Matthias Glarner am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Estavayer-le-lac als neuer Schwingerkönig gefeiert. Vielen jungen Schaffhauserinnen und Schaffhausern ist heute nicht mehr bewusst, das mit dem Direktor des Berufsbildungszentrum Schaffhausen, Ernst Schläpfer, ein sehr erfolgreicher ehemaliger Schwinger im Kanton Schaffhausen wohnt. Der gebürtige Appenzeller Schläpfer wurde sowohl 1980 in St. Gallen wie auch drei Jahre später in Langenthal Schwingerkönig. Er ist einer von nur sieben Schwingern, welche seit 1895 ihren Titel verteidigen konnten.

 

Silber für Heini Fischer

Bereits 44 Jahre ist es her, seit dem grössten Erfolg des Ruderers Heini Fischer, dem es an den Olympischen Spielen 1972 in München gelang, zusammen mit Alfred Bachmann im Rennen im Zweier ohne Steuermann die Silbermedaille zu erringen. Fischer wurde ausserdem 15 Mal Schweizermeister. 

 

Zwei Olympiamedaillen im Sattel

Als erste Schaffhauser Sportlerin gewann Marianne Fankhauser-Gossweiler eine Olympische Medaille. 1964 in Tokyo gewann sie mit der Mannschaft Silber im Dressurreiten. In der Einzelwertung belegte sie mit ihrem Lipizzanerpferd Stephan den siebten Rang. Vier Jahre später reichte es im Mannschaftswettkampf erneut zu einer Medaille. Diesmal war es die Bronzemedaille. Marianne Fankhauser-Gossweiler war die erste Frau überhaupt in der Schweizer Dressurequipe.

 

 

Schaffhausens Leichtathletik-Wunder

Die weitaus bekannteste Leichtathletin aus Schaffhausen ist wohl Meta Antenen. Die Fünfkampf-Spezialistin startete für den LC Schaffhausen und gewann in ihrer Karriere mehrere Schweizer-Meister-Titel in verschiedenen Disziplinen. An der Europameisterschaft 1971 in Helsinki sprang sie im Weitsprung 6.73 Meter und stellte einen Schweizer Rekord auf, welcher bis ins Jahr 2010 bestand hatte. Für kurze Zeit war Sie im Jahr 1969 ausserdem Weltrekordhalterin im Fünfkampf. Bis jetzt ist sie die einzige Schweizerin geblieben, die je einen solchen Rekord inne hatte.

 

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