Ein gut besuchter Spazier-Treff im Gebiet Wolkensteinerberg

Ernst Hunkeler | 
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Spazier-Treff: Gemeinsam unterwegs im Wandergebiet Wolkensteinerberg zwischen Rhein, Stein und Grenze. Bild: Ernst Hunkeler

Letztes Jahr suchte die Gesundheitsförderung des Kantons Gemeinden für das Projekt «Spazier-Träff». In Hemishofen fühlte man sich spontan angesprochen, denn dort brütete man längst über ähnlichen Ideen.

Das 470-Seelen-Dorf Hemishofen hat Leute, die sich intensiv um das Gemeindewohl bemühen. Sie heissen zum Beispiel Linda Stoll und Heidy Hohl – zwei Damen mit viel Rückhalt im Dorf. Federführend war von Anfang an Gemeinderätin Linda Stoll. Sie war schon 2021 Mit-Initiantin des «Füür- li-Treffs», der seit Herbst jenes Jahres jeweils am letzten Donnerstag des Monats eine mal kleinere, mal grössere Schar von Dorfbewohnern zu geselligen Abenden zusammenführt. Im Sommer am Rhein, im Winter beim Schulhaus – passables Wetter vorausgesetzt.

16 Mitspazierer finden sich ein

Und es scheint, als gelte es, dem örtlichen Gemeindewappen nachzuleben: Es zeigt eine Eiche mit fünf Blättern. Etwa so wie die heraldische Eiche ihre Triebe, so lassen Linda Stoll & Co. immer wieder neue Ideen zur Förderung des Dorfwohls spriessen. Als wesentlichsten dieser Triebe könnte man die Anfang 2022 erfolgte Gründung des Vereins «Schulhaus Hemishofen» nennen. Sein in den Statuten verbrieftes Ziel: die «Pflege und den Aufbau von Dorftraditionen, die Organisation von Veranstaltungen sowie Anregung und Förderung von kulturellen, gesellschaftlichen und gemeinnützigen Aktivitäten im Dorf ...».

Und wie es der Vereinsname verrät, steht im Zentrum das seit 2021 leer stehende Schulhaus. Da dieses dem ihm zugedachten Zweck eines Begegnungszentrums im Moment nicht dienen kann, weil es Flüchtlinge beherbergt, entfalten die Macherinnen ihre Akti­vitäten vorläufig halt ausserhalb der Schule: eben etwa bei den «Füürli»- und den «Spazier-Treffs».

Was gefällt Ihnen am gemeinsamen Spazieren?

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 «Ich habe die Leitung übernommen, weil ich sehr gerne laufe und weil mir das Dorf und die Hemishofer Bevölkerung sehr am Herzen liegen», sagt Heidy Hohl, die Leiterin des Spazier-Treffs.

 «Mit dem Spazier-Treff geht es wieder an die frische Luft. Trifft man dabei Leute, ist es angenehmer, als alleine zu spazieren», meint Raimondo Vincenti, der Aktuar des Vereins «Schulhaus Hemishofen».
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«Wir ziehen bald nach Hemishofen, haben aber jetzt schon gute Kontakte. Ich finde es eine sehr gute Idee, miteinander zu spazieren. Man lernt sich locker kennen», sagt Sus Grubenmann aus Ramsen.

Ein solcher, es war der bisher dritte, fand am vergangenen Samstag statt. Und nun kommt Heidy Hohl ins Spiel: Die sportbegeisterte Hemishoferin wandert gern und kennt die waldreiche Gegend zwischen Rhein und Landesgrenze aus dem Effeff. Also hat sich Heidy Hohl bereit erklärt, die nach der kantonalen Anregung ins Leben ge­rufenen, monatlichen «Spazier-Treffs» zu leiten.

Gegen 14 Uhr am Samstag trudelten nach und nach 16 Mitspazierer am Treffpunkt ein – plus die vier Monate alte Paulina Kober im Kinderwagen. Während gemäss Kanton das Begegnungswandern mit den Zielen Fitness und Geselligkeit den Leuten über 60 vorbehalten bleiben soll, hat Hemishofen jegliche Altersgrenzen beiseite gewischt. Denn, so sind Linda Stoll und ihr Stab überzeugt, «das gemeinsame Spazieren soll jenseits aller Schranken stattfinden». Zudem ist explizit von «Spazieren» die Rede, denn es sollen insbesondere Leute mithalten können, die nicht mehr so gut zu Fuss sind.

Allgemeine Zufriedenheit bei Weitem übertroffen

So legt Heidy Hohl die Route immer erst spontan fest, nachdem sie das Teilnehmerfeld des Tages inspiziert hat. Die übliche Strecke liegt jeweils bei etwa vier Kilometern, am Samstag führte die Wanderung allerdings um einiges weiter: via Eselbrünneli bis hin zur Schluecht ob Stein und von da zurück, wobei die spontane Verlängerung in der Gruppe abgesprochen wurde. Die allgemeine Zufriedenheit dürfte den Wadenspanner bei Weitem übertroffen haben.

Zurück zum organisierenden Verein, der sich nach dem ausgemusterten Schulhaus benennt und zurück zu diesem: Für dessen Dasein nach seinem Einsatz als Flüchtlingsunterkunft liegen bereits exakte Pläne in der Schublade, die ein Begegnungs-, Kultur- und Freizeitzentrum vorsehen.

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Kommentare (2)

Romuald Bohle Mo 09.01.2023 - 15:46

Bravo, dass ihr bei den SN keine Korrektoren mehr habt . . .
Tagtäglich geht in eurer Zeitung die Saat auf!
Ein Leser

Jörg Winzeler-Gut Mo 09.01.2023 - 14:48

Wolfensteinerberg??? Ich kenne zwar nur den "Wolkensteinerberg", aber man hat ja offenbar nie ausgelernt.
M.f.G. ein Steiner

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