Steiner Kantischüler gewinnt Gold an Chemie-Olympiade

Sonja Dietschi | 
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Belegte den 1. Platz: Silas Waldvogel aus Stein am Rhein. Bild: zVg

An der diesjährigen Chemie-Olympiade setzte sich Silas Waldvogel gegen 400 Teilnehmende durch. Im Juli wird er sich beim internationalen Wettbewerb mit Chemiebegeisterten aus aller Welt messen.

An der ETH Zürich kamen vergangene Woche Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen zusammen, um sich in der Disziplin Chemie zu messen. Von insgesamt vier Goldmedaillen ging der erste Platz an den Maturanden Silas Waldvogel aus Stein am Rhein. Bereits im zweiten Gymi-Jahr konnte ein Schwerpunkt gewählt werden, und dieser fiel – wenig überraschend – auf Biochemie. Auch seine Maturaarbeit befasste sich mit einem Thema aus diesem Bereich. «Mich nimmt Chemie einfach Wunder, besonders die organische Chemie. Sie untersucht alles, was Kohlenstoff beinhaltet, zum Beispiel Medikamente und Lebewesen.» Hinsichtlich seiner höheren Ausbildung geht es weiter auf diesem Weg: Er ist bereits für den Bachelorstudiengang Chemie an der ETH Zürich angemeldet. Einen kleinen Einblick, was im Studium auf ihn zukommt, hat er bereits erhalten: «Die Inhalte, die wir für die Olympiade zusätzlich lernen mussten, waren meist aus Themen, die im dritten oder vierten Semester an der Universität behandelt werden.» Natürlich sei der Schwierigkeitsgrad der Fragen nicht so hoch wie an der Hochschule. Die Finalrunde ist dennoch äusserst anspruchsvoll und beinhaltet eine dreieinhalbstündige Theorieprüfung sowie eine rund zweieinhalbstündige praktische Prüfung.

Wissen ist der Hauptgewinn

Die Teilnahme an der Chemie-Olympiade bedeutet, viel Zeit und Arbeit zu investieren und dies nehmen die Schülerinnen und Schüler auf sich, während sie mitten in der Ausbildung stecken. Warum, könnte man sich fragen, halsen sich Jugendliche freiwillig diese zusätzliche Arbeit auf? Aus Silas Waldvogels Mund zumindest klingt es nicht wie eine Zusatzbelastung: «Das Beste am Gewinn der Goldmedaille ist die Teilnahme an der internationalen Chemie-Olympiade. Die Vorbereitung beinhaltet nämlich drei Wochenenden intensiver Schulung. Ich bin wissbegierig, neugierig. Für so was bin ich immer zu haben.» Ein bestimmter Rang erhofft er sich nicht. Es sei eine Möglichkeit, sich im internationalen Vergleich einzuordnen. Die Statistik sollte ihm jedoch Mut machen: Seit 1991 konnte die Schweiz an der internationalen Chemie-Olympiade im Durchschnitt eine Goldmedaille pro Jahr ergattern. Diese werden prozentual vergeben. Anhand der Leistung werden die besten zehn Prozent mit Gold geehrt, die zweitbesten zehn Prozent mit Silber und die drittbesten zehn Prozent mit Bronze. Seit Beginn der Durchführung des naturwissenschaftlichen Wettbewerbs wird die Schweiz 2023 zum ersten Mal Gastgeberin sein für chemiebegeisterte Jugendliche aus aller Welt.

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Hören Sie dazu auch das Interview mit Silas Waldvogel.

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