Moderner Orientierungslauf durch die Stadt

Die Idee ist simpel und effektiv: Das System von «Fixcontrol» beruht auf fixen Posten, die das ganze Jahr im Freien stehen ­gelassen, aber trotzdem elektronisch ausgelesen werden können. «Diese Art von Orientierungslauf ist zeitgemäss und bietet den Schulen die Möglichkeit, den Orientierungslauf ­direkt in den Sportunterricht zu integrieren», sagt der Sportinspektor und Verantwortliche für Schulsport beim Erziehungsdepartement des Kantons Schaffhausen, Fabian Hauser.

Das Projekt nimmt mit den letzte Woche angebrachten 63 fixen Posten in der Schaffhauser Altstadt und im Quartier Emmersberg bereits Form an. Die viereckigen Tafeln zieren nicht nur die Strassenlaternen, sondern auch Hauswände oder Brücken. Auch an die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler, die eine Route von der Schaffhauser Altstadt bis ins Emmersberg-Quartier ablaufen wollen, wurde gedacht. Die Überquerung der stark frequentierten Bachstrasse erfolgt über die Passerelle zum Munotstieg und zwei Fussgängerstreifen.

Nutzung vorerst nur für Schulen

Die Idee zu diesem Konzept des Orientierungslaufs hatte die Firma Fixcontrol aus dem Kanton Appenzell. Inzwischen haben einige Städte diese Idee umgesetzt und sind mit dem Resultat sehr zufrieden, wie Fabian Hauser sagt. Da die einzelnen Posten zudem via QR-Code angelaufen und mit Wissensinformationen hinterlegt werden können, bietet das Netzwerk nicht nur eine gute Möglichkeit, den Schulunterricht interessanter zu gestalten, sondern es sei auch ein Mehrwert für die Stadt als ganzjährige Attraktion für die breite Bevölkerung.

«Es steht jeder Sportlehrerin und jedem Sportlehrer frei, aus den 63 Posten ihre eigene Route zu definieren.»

Fabian Hauser, Schulinspektor und Verantwortlicher Schulsport

Allerdings muss die Umsetzung über die per QR-Code abrufbaren Posteninhalte im kommenden Herbst noch mit den Verantwortlichen ausgearbeitet werden, so Hauser. Vorerst beschränkt sich die Nutzung somit auf die Volksschulen.

Koffer mit elektronischen Fingern

Und so funktioniert dann das Ganze: Die Schulen können kostenlos einen Koffer mit elektronischen Fingern, den sogenannten Fix-Loggern ausleihen, die die Route und die benötigte Zeit von Posten zu Posten aufzeichnen. Die fix installierten Postenstandorte sind in einer Orientierungslauf-Karte eingezeichnet. Einige Routen sind als Vorschläge vorgegeben. Aber: «Selbstverständlich steht es jeder Sportlehrerin und jedem Sportlehrer frei, aus den 63 Posten ihre eigene Route zu definieren», so Hauser weiter.

Schulen ausserhalb der Stadt Schaffhausen hätten ebenfalls die Möglichkeit, dieses Angebot auszuprobieren, und zwar anhand von ­mobilen Posten, welche ebenfalls zur Ausleihe zur Verfügung stehen und flexibel im Schulhaus oder im Freien angebracht werden können. Zudem eröffnen sich mit den mobilen Posten auch neue Möglichkeiten: zum Beispiel das Konjugieren eines französischen Verbs, das Ausfüllen eines Lückentextes oder die spielerische Kontrolle der Lösungen von Rechnungen. Die Schülerinnen und Schüler können dies mit dem Datenlogger selber erledigen.

Start des Projekts ist im August

An der Umsetzung und Konzeptentwicklung war nicht nur das Erziehungsdepartement beteiligt. Gemeinsam mit der Stadtpolizei, mit Grün Schaffhausen, SH-Power, mit der Gruppe Orientierungslauf Schaffhausen sowie diversen Privatpersonen wurden die möglichen Standorte angeschaut und anschliessend festgelegt. Die vollumfängliche Finanzierung hat der Swisslos-Sportfonds des Kantons Schaffhausen übernommen. Der offizielle Start des Projekts «Fixcontrol» ist zum Schuljahr 2022/2023 im August angesetzt.